In dieser Woche war Lanz der Watschenmann. Nach seinem verunglückten Wagenknecht-Interview setzte es mehr digitale Prügel, als es der ZDF-Moderator verdient hatte. Am Samstag steht eine neue Ausgabe von „Wetten, dass..?“ an. Hat sich Lanz erholt? Und nützt der Wirbel womöglich der Show?
Markus Lanz hatte weiß Gott keine gute Woche: Er mutierte vom Strahlemann zum Watschenmann. Er war nach einem umstrittenen Interview mit Sahra Wagenknecht im Internet heftiger verprügelt worden, als er’s verdient hat. Kein Wunder, dass er sich im Interview mit Branchendienst „dwdl.de“ reumütig gab. Auch das ZDF reagierte defensiv: Der Sender nehme die Kritik von Zuschauern „teils auch nachvollziehen“.
Ob Lanz der öffentliche Wirbel nützt für seine aktuelle Ausgabe von „Wetten, dass..?“ (Samstag, ZDF, 20.15 Uhr)? Zweifel sind erlaubt.
„Wetten, dass..?“ ist kein Jugendfernsehen mehr
Die zweite Frage, die sich stellt: Kann Lanz den Druck abschütteln in der Show, in der Lockerheit fest eingeplant wird?
Eine Lockerheit nicht nur bei der Moderation, sondern auch im Gespräch mit der Prominenz, zumal Hollywood diesmal einen seiner ganzen Großen schickt: Liam Neeson. Auch dabei sind ZDF-„Bergdoktor“ Hans Sigl, Comedian Atze Schröder, Schauspielerin Yvonne Catterfeld sowie Nationalkicker Max Kruse.
Bei der Auswahl seiner musikalischen Gäste setzt Lanz ein Signal. Peter Maffay und James Blunt bedienen eingeübte Hörgewohnheiten eines älteren Publikums. Das heißt im Umkehrschluss, dass sich Lanz & Co. an den Gedanken gewöhnen, dass „Wetten, dass..?“ kein Jugendfernsehen mehr ist. Aber das – da sind sich Experten sicher – nimmt er ganz locker.