Berlin..
Entscheidend ist aufm Platz und aufm Leib: Tätowierte Waden, kriegsbemalte Oberarme und Brustkörbe – die WM ist ein einziger Laufsteg für die Tattoo-Szene. Otto Normalsportler dagegen gefallen unbemalte Körper besser: Nach wie vor mag nur jeder Fünfte Tattoos, nur jeder achte Deutsche trägt laut einer aktuellen Umfrage selbst eins. Die deutschen Tattoo-Studios rechnen damit, dass die WM die Deutschen auf Ideen bringt: „Was die Leute sehen, wollen die Leute haben“, sagt Andreas Schmidt vom Bundesverband der Tätowierer.
Bei den Spielern sind vor allem Schwarz-Weiß-Tattoos, christliche Motive und Lebensweisheiten beliebt. Immer öfter fragen Kunden auch nach „Sleeves“ – den großflächigen Spieler-Tattoos, die wie Hemdsärmel vom Handgelenk bis zur Schulter reichen.
Frauen tätowieren sich häufiger als Männer, junge Ostdeutsche doppelt so oft wie junge Westdeutsche – und wie eine neue Allensbach-Befragung zeigt, lassen sich Abiturienten deutlich seltener tätowieren als junge Leute mit Hauptschulabschluss. Während hier jeder Dritte tätowiert ist, ist es bei den höheren Schulabschlüssen nicht mal jeder Siebte. Eine Studie des Bochumer St.-Josef-Hospitals in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung kam jüngst allerdings zu einem anderen Ergebnis: Vom Akademiker bis zum Arbeitslosen – der soziale Status spielt keine Rolle, hieß es.