Oslo. Vor der norwegischen Küste ist eine Öl-Plattform nach einer Havarie evakuiert worden. Rund 330 Beschäftigte seien in Sicherheit gebracht worden, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte im südwestnorwegischen Sola am Mittwoch. Einige Arbeiter versuchten nun, die leck geschlagene Plattform zu sichern.

Nach der Havarie einer Öl-Plattform vor der norwegischen Küste sind am Mittwoch 326 Mitarbeiter von ihrer schwimmenden Wohnplattform in Sicherheit gebracht worden. Das teilte das Unternehmen Statoil, das in dem Nordseegebiet Öl fördert, mit. In einen der beiden 90 Meter langen Pontons der Plattform war zuvor am frühen Morgen Wasser eingedrungen, worauf sich diese zu neigen begann.

Zuvor hatte die Plattform Floatel Superior, auf der sich nach Angaben des norwegischen Ölkonzerns Statoil 347 Beschäftigte befanden, Schlagseite bekommen. Die Plattform dient als Wohnunterkunft für Arbeitern auf dem Ölfeld Njord. Die Ölförderung sei von dem Zwischenfall nicht betroffen, hieß es, da sie derzeit ohnehin aufgrund von Wartungsarbeiten ausgesetzt sei. Das Njord Ölfeld, benannt nach einer nordischen Gottheit, liegt 130 Kilometer nordwestlich der norwegischen Küstenstadt Kristiansund.

Bereits im Jahr 2010 war eine Bohrinsel in der Nordsee evakuiert worden

Wegen eines Lecks hatte sich die Plattform am Morgen um vier Grad zur Seite geneigt, wie Statoil mitteilte. Anscheinend sei der Zwischenfall durch einen Zusammenstoß mit einem Anker ausgelöst worden. Etwa eine Stunde später habe die Plattform stabilisiert werden können, hieß es weiter. "Wir nehmen die Lage sehr ernst", sagte der Konzernsprecher.

Über 500 Menschen bietet das "Floatel Superior" bei Vollbelegung eine Unterkunft. Die Stahlkonstruktion bietet neben den Kabinen für Arbeiter und Besatzung auch Büroräume und Werkstätten. Zudem hat sie ein über 2000 Quadratmeter großes Arbeitsdeck. Die Konstruktion wird von zwei riesigen Pontons über Wasser gehalten.

Im Mai 2010 war eine Bohrinsel von Statoil in der Nordsee nach einem Zwischenfall teilweise geräumt worden. Wegen einer Druckveränderung war nach Angaben des Konzerns ein Sicherheitsventil abgestellt worden, fast 90 Beschäftigte mussten in Sicherheit gebracht werden. Öl lief damals laut Statoil nicht aus. (afp/dapd)