Essen. Und plötzlich ist der Saft weg. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich die Kapazität des Akkus beim Mobiltelefon deutlich verbessern: Stromsparmodus nutzen, Display-Helligkeit dimmen, Apps kontrollieren. Wir verraten die wichtigsten Tipps.

Smartphones sind Alleskönner: Musik hören, im Internet surfen, navigieren. Doch die Leistung hat ihren Preis. Der Akku macht oft viel zu früh schlapp. Erst piept es, dann blinkt es – und dann bleibt das Display schwarz. Mit ein paar Tricks lässt sich vermeiden, dass der Strom plötzlich weg ist.

Display und Stromsparmodus

Die hoch auflösenden Displays schlucken am meisten Energie. Daher hilft es, die Helligkeit des Bildschirms zu reduzieren. In den Einstellungen aller gängigen Smartphones lässt sich dies stufenweise regeln. Die aktuellen Android-Geräte bieten zudem einen automatischen Stromsparmodus. Er aktiviert sich, wenn der Akku einen niedrigen Ladestand erreicht. Die Schwelle lässt sich manuell herabsetzen, damit das Handy früher in den Sparmodus wechselt. So wird nicht nur das Display gedimmt, sondern auch verhindert, dass sich Apps im Hintergrund aktualisieren.

Das neue Apple-Betriebssystem iOS 7 bietet eine ähnliche Funktion. Läuft das iPhone im Sparmodus, sind WLAN, Bluetooth und mobiler Datentransfer deaktiviert. Auch Geräte, die mit Windows 8 laufen, können in einen Stromsparmodus wechseln. Apps führt das Smartphone dann nicht mehr automatisch aus, und auch E-mails müssen manuell vom Nutzer synchronisiert werden.

Die Akkuspar-App „One Touch“ (Android) beispielsweise ist noch komfortabler als der integrierte Stromsparmodus. Dabei lässt sich automatisch oder per Taste auf dem Display die Akkulaufzeit verlängern. Der Grund: Die App schaltet stromfressende Funktionen aus, die normalerweise manuell deaktiviert werden müssten. Sie kümmert sich um Bluetooth, WLAN, GPS und Displaybeleuchtung. Mit Werbung ist die App gratis. Die Profi-Version kostet drei Euro. Auch die Gratis-App „JuiceDefender – battery saver“ (Android) bietet diese Möglichkeit. Für iOS bringen solche Apps nichts, da Apple nicht zulässt, dass Apps auf Systemfunktionen zugreifen.

WLAN und Co. deaktivieren

Ein modernes Smartphone verfügt über WLAN, Bluetooth, UMTS und auch über den neuen Mobil-Funk-Standard LTE. So viele Funkverbindungen verbrauchen viel Energie. Sie zu deaktivieren, erhöht die Laufzeit des Akkus daher ungemein. Direkt nach der Display-Helligkeit lässt sich hier der meiste Strom sparen. Gerade das WLAN sollte nur aktiviert sein, wenn es benötigt wird. Das Gerät sucht ansonsten ständig nach Netzen, mit denen es sich verbinden kann.

Das gleiche gilt für Bluetooth und GPS, die in der Regel auch nicht ständig genutzt werden. UMTS und LTE können ebenfalls deaktiviert werden, sofern ein ständiger mobiler Datentransfer nicht nötig ist.

Manche Apps sind echte Stromfresser

So manche App ist ein Stromfresser. Diese Energievampire saugen selbst genügsame Smartphones schnell leer. Richtig gierig können schon einfache Gratis-Apps sein – etwa Taschenrechner oder Codescanner. Sie finanzieren sich oft über Werbebanner. Um die Reklame auszuspielen, greifen sie auf Ortserkennung und Onlineverbindung zu. Hinzu kommt zuweilen eine schlechte Programmierung, die den Stromverbrauch steigern kann.

Dass viele Smartphones das vom Computer bekannte Multitasking anbieten, geht ebenfalls zu Lasten der Akkulaufzeit. Es bietet sich daher an, regelmäßig zu überprüfen, welche Apps gerade im Hintergrund aktiv sind. Anwendungen, die parallel ausgeführt werden, belasten Prozessor und Speicher, womit auch der Energieverbrauch steigt.

Wer viele Apps installiert hat, sollte prüfen, ob das Smartphone Updates automatisch lädt. Unter iOS 7 lässt sich diese Funktion im Register Allgemein unter den Einstellungen ändern.

Bei Android wird die Funktion unter Einstellungen im Playstore deaktiviert. Windows Phones bieten diese Option in den Einstellungen unter dem Punkt Handyupdates an, aber nur für das Handy-Update und nicht für Apps.

Funklöcher zerren am Akku

Die Akkulaufzeit leidet auch unter Funklöchern in Regionen mit einer schlechten Netzabdeckung. Das Smartphone reagiert auf niedrige Netzstärke, indem es die Sendeleistung erhöht. Das verbraucht wiederum mehr Strom. Wer nicht ständig erreichbar sein muss, der kann in solchen Situationen in den Flugzeugmodus wechseln.

Kälte schadet dem Akku

In den meisten Smartphones sind die Akkus mittlerweile fest eingebaut und lassen sich daher schlecht austauschen. In der Regel schaffen sich Handybesitzer alle zwei bis drei Jahre ein neues Smartphone an – so lange sollte auch der Akku halten. Damit er nicht früher seinen Lebensgeist aushaucht, sollte eine simple Regel beachtet werden: extreme Temperaturen vermeiden. Sowohl die Hitze im Sommer, als auch die Kälte im Winter schaden dem Akku.

Es kommt auch auf das richtige Laden an

Smartphones, die länger nicht benutzt wurden, sollten vor dem Gebrauch vollständig aufgeladen werden. Lithium-Ionen-Akkus lassen sich nur bis zu 90 Prozent aufladen. Die Anzeige täuscht allerdings vor, dass der Akku voll ist – ein technisches Problem, das sich momentan nicht lösen lässt. Apple-Akkus sind ein Sonderfall. Damit der Akku länger hält, empfiehlt Apple, den Strom komplett zu verbrauchen. Einmal im Monat soll das iPhone dann vollständig geladen werden.

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Von Sven Frohwein, Sebastian James Brunt, Daniel Freudenreich