Der Verein Stadtbienen hat eine kompakte Bienenbox auch für kleine Flächen entwickelt. Ein guter Monat, um mit der Bienenzucht zu beginnen, ist der Mai.
Sie scheint zunehmend ein gern gesehener Gast zu sein, die liebe Biene. Aber ist sie wirklich lieb? Das und mehr fragten wir die Biologin Christina Anders von den „Stadtbienen“ in Berlin. Der Verein bringt Mensch und Biene jenseits ländlicher Gefilde zusammen.
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, wenn ich in der Stadt Bienen halten möchte?
Christina Anders: Sie benötigen Balkon, Terrasse oder Dachgarten. Wichtig ist Hintergrundwissen, um Verantwortung für die Tiere tragen zu können. Ich empfehle einen Kurs und den Austausch mit Imkern, vielleicht über das Internet.
Wie viel Zeit sollte ich investieren?
Anders: Wer sich Grundwissen angeeignet und einen Bienenstock eingerichtet hat, kommt mit etwa 20 Stunden im Jahr aus. Die erste Woche ist etwas schwieriger, aber dann spielt es sich schnell ein. Unser Verein hat eine Bienenbox entwickelt. Das ist ein Zuhause für die Tiere, das eine einfache und artgerechte Haltung ermöglichen soll. Die Box kann auf dem Balkon, auf dem Dach oder im Garten aufgebaut werden und kostet etwa 240 Euro. Ein guter Monat, um anzufangen, ist übrigens der Mai. In dieser Zeit spaltet sich aus einem Bienenvolk ein eigenständiger Schwarm ab, der bereit ist, eine neue Behausung zu beziehen.
Ist das Zusammenleben von Biene und Mensch in der Stadt denn wirklich so harmonisch?
Anders: Bienen sind grundsätzlich friedfertige Insekten. Das Marmeladenbrötchen interessiert sie nicht, sie fliegen nur auf Blumen. Wenn sie allerdings Stress spüren, dann werden sie unruhig. Die Imkerei ist ein fast meditatives, ruhiges Hobby. Das ist es wohl auch, was es für Großstädter so interessant macht. Viele Menschen besinnen sich hier auf das Einfache und Natürliche zurück.
Und am Ende steht die Honigernte. . .
Anders: In der Stadt gibt es meist etwas höhere Erträge als auf dem Land. 15 Kilo Honig können pro Volk und Jahr zusammenkommen.