Brüssel.. Am belgischen Königshof hat es in den vergangenen Wochen Knöllchen gehagelt. Gerichtet waren die Strafzettel und Bußgeldbescheide aus Frankreich an den König höchstselbst. In den meisten Fällen ging es um Tempo-Verstöße. Der Hof war irritiert - doch die Knöllchen-Flut hatte einen simplen Grund.
Hat König Philippe von Belgien die gleiche Leidenschaft wie sein jüngerer Bruder Laurent? Tritt er das Gaspedal seines BMW oft auch zu tief durch? Diese Frage stellten sich in den vergangenen Wochen viele Mitarbeiter am belgischen Hof. Denn es hagelte förmlich Strafzettel für König Philippe. Fast immer, weil er zu schnell gefahren sein soll. Neuerdings aber auch wegen Falschparkens. Hinzu kam, dass die meisten ,,Knöllchen‘‘ aus Frankreich kamen.
Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen, dachten sich da die königlichen Lakaien am Hof. Denn König Philippe war seit seinem Amtsantritt im Juli vergangenen Jahres nur einmal in Frankreich – und zwar zum offiziellen Staatsbesuch bei Präsident Hollande.
Der Hof fragte also in Frankreich nach, was dort los sei und warum die französische Polizei dem König der Flamen und Wallonen ständig Strafzettel und Bußgeldbescheide schicke. Schuld an dem Knöllchenregen war ein Computerfehler. Es ging um das Nummernschild des Verkehrssünders. Das des belgischen Königs trägt natürlich die stolze Nummer eins.
König muss Strafzettel nicht zahlen
Aber Belgien führte kürzlich ein neues Nummernschildsystem ein. Die erste Serie der neuen belgischen Kfz-Kennzeichen erhielten deshalb auch alle eine eins. Viele belgische Autofahrer nutzten die einmalige Gelegenheit der Nummernschildreform, um sich Kennzeichen mit der Anfangskombination 1-AA- zuzulegen.
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Folge: Es gibt inzwischen unzählige in Belgien zugelassene Pkw, die alle mit der Eins beginnen. Deren Fahrer haben auf Visite in Frankreich offenbar die Verkehrsübertretungen begangen. Nur schrieb das französische Computersystem sie alle auf den Namen von König Philippe aus.
Bis zum Sommer sollen die Polizeicomputer mit dem neuen belgischen Nummernschildsystem kompatibel sein, hat Paris versprochen. Der König braucht natürlich all die Strafzettel, die er aus Frankreich erhielt, nicht zu bezahlen.