Berlin.. Mit ein paar Kniffen kann man nachgemachte Geldscheine auch als Laie recht schnell entlarven. An dieser Stelle erklären wir, wie das funktioniert. Übrigens: Falschgeld sollte auf keinen Fall weitergegeben werden. Es drohen empfindliche Geldstrafen.

Ab dem 2. Mai 2013 sollen Euro-Scheine noch sicherer werden. Dann bringt die Europäische Zentralbank schrittweise die zweite Generation der Euro-Banknoten auf den Markt.

Zuerst kommen die Fünf-Euro-Scheine unters Volk, die unter anderem durch eine bewegungsabhängige Farbveränderung schwerer zu kopieren sind. Zwar gilt der Euro schon jetzt als relativ fälschungssicher. „Auf etwa 24.000 Banknoten kommt eine Fälschung“, sagt Julia Topar, Sprecherin beim Bundesverband deutscher Banken. Hundertprozentig davor gefeit, an eine Blüte zu geraten, sind die Bürger nicht.

„Fühlen, sehen, kippen“ lautet das Motto

Mit kleinen Tricks lässt sich Falschgeld an Ort und Stelle rasch enttarnen. „Fühlen, sehen, kippen“ lautet das Motto beim Falschgeldtest. „Jeder Verbraucher hat täglich meist mehrfach Geld in der Hand und weiß, wie es sich anfühlt“, erläutert Julia Topar, Sprecherin beim Bundesverband deutscher Banken. Banknotenpapier besteht aus Baumwolle und ist griffig und fest. Mit Erfahrung und Praxis kann man echtes Geld bereits am Material erkennen.

Wer an der Echtheit zweifelt, sollte mit dem Finger über den Schriftzug mit den fünf Abkürzungen für die Europäische Zentralbank fahren. Die Kürzel „BCE ECB EZB EKT EKP“ oben auf der Vorderseite sind von hinten in das Papier gestanzt und leicht erhaben. Ebenso muss sich das kleine trapezförmige Feld schräg rechts unter den Abkürzungen mit den Fingern ertasten lassen.

„Fälscher konzentrieren sich bei der Nachahmung meistens auf ein oder wenige Sicherheitsmerkmale“, sagt Susanne Kreutzer, Sprecherin er Bundesbank. „Es ist daher ratsam, sich mehrere Eigenschaften des Geldscheins anzuschauen.“

Wasserzeichen und Sicherheitsfaden müssen intakt sein

In die Kategorie „Sehen“ des Falschgeldtests fallen unter anderem Wasserzeichen und Sicherheitsfaden. Ersteres wird sichtbar, wenn der Besitzer die Banknote gegen das Licht hält. Handelt es sich um ein echtes Wasserzeichen, gehen helle und dunkle Stellen des Bildes sanft ineinander über. Ein gefälschtes Zeichen wird normalerweise auf das Papier gedruckt, so dass es dunkler als das umliegende Papier erscheint und die Übergänge zwischen hellen und dunklen Bereichen meist sehr deutlich sind. Der Sicherheitsfaden erscheint als dunkler Streifen, wenn die Banknote gegen das Licht gehalten wird. Auf ihm werden das Wort „EURO“ sowie die Wertzahl der Banknote in sehr kleiner Schrift sichtbar.

Sicherheitsmerkmale der neuen 5-Euro-Banknote
Sicherheitsmerkmale der neuen 5-Euro-Banknote © Unbekannt | Unbekannt

In die Kategorie „Kippen“ fällt das Hologramm. Im silbrigen Hologrammstreifen auf den 5-, 10- und 20-Euro-Banknoten erscheinen beim Kippen abwechselnd die Wertzahl der Banknote und das Euro-Symbol. Bei den 50-, 100-, 200- und 500-Euro-Banknoten werden im Hologrammelement abwechselnd die Wertzahl der Banknote und ein Fenster beziehungsweise ein Tor sichtbar. Gefälschte Hologramme sind beim Kippen der Banknote in der Regel statisch.

41.500 falsche Banknoten aus dem Verkehr gezogen

41.500 gefälschte Euro-Banknoten haben Polizei, Handel und Banken nach Angeben der Bundesbank im vergangenen Jahr in Deutschland aus dem Verkehr gezogen – rund sechs Prozent mehr als 2011. Genau 10.066 Euro-Scheinfälschungen zählte das Landeskriminalamt in NRW 2012. Anders als die Bundesbank, zählen die nordrhein-westfälischen Beamten allerdings auch Falschgeldbestände, die bei Razzien entdeckt werden, in ihre Berechnungen mit ein.

„Wenn durch Zufall ein falscher Euro-Schein ins Portemonnaie gelangt ist, gibt es nur einen richtigen Weg “, sagt Frank Scheulen, Pressesprecher des Landeskriminalamts NRW, „– und zwar zur Polizei.“ Den Schein bloß nicht weitergeben, warnt Scheulen.

„Falschgeldhandel ist kein Kavaliersdelikt!“ Es drohen empfindliche Strafen. „Auch wer unwissentlich Falschgeld verbreitet, muss unter Umständen mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro rechnen“, fügt Bankensprecherin Topar an.