Epfendorf/Stuttgart. Ein schwer beladener Tieflader bleibt an einem Bahnübergang in Schwaben hängen - er hätte auf der Strecke gar nicht unterwegs sein dürfen. Der Fahrer will noch die Bahn informieren. Da schließen sich schon die Schranken, ein Regionalzug saust heran und kann nicht mehr rechtzeitig bremsen.
Mit Tempo 90 ist ein Regionalzug an einem Bahnübergang in Baden-Württemberg auf einen festgefahrenen Lastwagen geprallt. Mehr als 30 Menschen wurden nach Polizeiangaben bei dem Unfall am Freitag verletzt, vier von ihnen schwer. Der Lastwagenfahrer hätte mit dem Tieflader nicht auf der Straße unterwegs sein dürfen, sagte eine Polizeisprecherin. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürften die Strecke nicht benutzen.
"Der Fahrer des Sattelzugs ist mit seinem Anhänger, auf dem ein Muldenkipper geladen war, auf den Gleisen aufgesessen", sagte die Polizistin. Der Zug sei daraufhin mit rund 90 Kilometern pro Stunde in die Seite des Lastwagens gerast. Nach Angaben der Bahn entgleiste der Regionalzug mit einer Achse. Die Ermittlungen richten sich gegen den Fahrer des Sattelzugs.
Zug schob Lkw 50 Meter vor sich her
"Der Sattelzugfahrer wollte noch die Bahn verständigen, es war aber schon zu spät. Der Regionalzug war schon in der Anfahrt und konnte nicht mehr bremsen", sagte die Polizeisprecherin. Kurz darauf gingen die Schranken hinunter, und der Regionalzug fuhr an. Der Zug habe den Lastwagen noch etwa 50 Meter vor sich her geschoben, bevor er zum Stillstand kam. Die beiden Zugführer konnten laut Polizei eine Notbremsung einleiten und noch in den hinteren Zugteil gelangen.
Der Regionalexpress war von Norden kommend auf dem Weg nach Rottweil. Der Unfall passierte im Epfendorf. Dort versorgten viele Hilfskräfte die Verletzten. Zur Höhe des Schadens gab es zunächst keine Angaben. Die Bahnstrecke, die am Unfallort eingleisig verläuft, wurde gesperrt. Wie die Bahn mitteilte, wurden technische Anlagen am Bahnübergang und an der Strecke beschädigt. Züge fielen aus. Die Aufräumarbeiten werden laut Bahn mehrere Tage dauern. (dpa)