Köln.. Atzventskalender, der vierte. Star-Comedian Atze Schröder fährt am Mittwoch eine All-Star-Gala auf. Gemeinsam öffnen sie 24 Türchen. Schräge Späße sind in schräger Deko sind garantiert.

Wenn es in der wirklichen Welt nicht viel zu lachen gibt, schlägt die Stunde von Comedians wie Atze Schröder. Deswegen öffnet der Kleinkunst-Großmeister an diesem Mittwoch zum vierten Mal „den großen Comedy-Adventskalender“ (RTL, 20.15 Uhr). Gerade in Zeiten der Euro-Krise gilt das Melissengeist-Motto: Nie war er so wertvoll wie heute.

Schröder verordnet seinem Publikum eine Scherz-Therapie: „Die Leute lassen sich in meinem Live-Programm zwei Stunden lang mit guter Laune betanken, und dann geht’s auch meist wieder.“

Die Schenkelklopfer-Parade wirkt wie die Jahreshauptversammlung des Bundes Deutscher Witzbolde. Alle, alle Stars sind dabei – von Sascha Grammel über Dr. Eckart von Hirschhausen und Michael Mittermeier bis hin zu Cindy aus Marzahn.

Alles alte Bekannte? Nicht ganz. Schröder öffnet nicht nur die 24 Türen des humoristischen Atzventskalenders, sondern betätigt sich auch als Tür-Öffner für einen Neuling: „Der junge David Werker hat mich erst kürzlich in einer TV-Sendung begeistert. Von dem werden wir noch viel hören.“ Werker hatte an der Uni Siegen Sprachartistik studiert, Germanistik. Werker nennt es bescheiden „Laberfach“.

Schriller Gegenentwurf

Wobei Schröder Probleme in Deutschland und dem Rest der Welt keineswegs so „schmerzfrei“ betrachtet, wie der Titel seines aktuellen Programms glauben macht: „Ich habe das Gefühl, wir leben in einer Zeit, in der allen alles egal ist. Die Hochzeit von Kate und William gucken 50 Millionen Menschen genau wie ,Schwiegertochter gesucht’, aber für eine Doku über Afrika lässt sich kaum jemand begeistern.“ Schröders Fazit: „Alles wird irgendwie immer schmerzfreier.“

Apropos schmerzfrei. Die Deko im Studio in Köln-Ossendorf wirkt wie ein schriller Gegenentwurf zur optischen Überdosis Besinnlichkeit der Fußgängerzonen. Rentiere fliegen über loderndes Kamin-Feuer, riesige Geschenk-Verpackungen und Zuckerstangen nicht zu vergessen.

Schröder & Co. hoffen mit ihrer geballten Spaß-Attacke mehr Zuschauer bei Laune zu halten als im Vorjahr. 2010 mussten die Macher der Show einen Zuschauer-Rückgang hinnehmen – beim Gesamtpublikum, aber auch bei der für die Werbewirtschaft wichtigen Gruppe U 50.