Berlin. Schlechtes Omen für Stefan Raab? Kurz vor dem Start seiner neuen Polit-Talkshow gibt es Ärger mit den Gästen. Bundesumweltminister Altmaier hat seine Teilnahme abgesagt. Eine Assistentin von Raab hatte ihm Einflussnahme auf die Gästeliste vorgeworfen.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat seine Teilnahme an Stefan Raabs neuer Polit-Talkshow überraschend abgesagt. Das sagte ein Sprecher des Ministers am Donnerstag "Handelsblatt Online". Hintergrund sei die Begründung für die Ausladung des Grünen-Fraktionsgeschäftsführers Volker Beck aus der Sendung.
Eine Raab-Assistentin hatte nach Angaben von Becks Büroleiter Sebastian Brux die Ausladung an den Grünen-Politiker damit begründet, dass es "um die Augenhöhe der Gäste ging". Später habe es geheißen, man habe Beck als Gast ausgeladen, weil Altmaier ansonsten nicht gekommen wäre. Der Minister widersprach bereits am Mittwoch via Twitter: "Die Behauptung ist schlicht falsch. Ich bin mit Volker Beck befreundet, war mit ihm in vielen Talkshows und werde das gerne auch wieder tun."
Raabs Polit-Sendung soll am 11. November starten
Die erste Ausgabe der Raab-Sendung "Absolute Mehrheit - Meinung muss sich wieder lohnen" soll am Sonntag (11. November, 22.45 Uhr) ausgestrahlt werden. Altmaier sollte darin mit dem SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann sowie den Politikern Wolfgang Kubicki (FDP) und Jan van Aken (Linke) über die Themen Steuergerechtigkeit, Energiewende und soziale Netzwerke diskutieren.
Becks Büroleiter Brux sagte am Donnerstag "Handelsblatt Online" zur Auswahl der Gäste: "Es ist ein schlechter Start für eine politische Talkshow, wenn der Eindruck entsteht, dass die Regierung bestimmt, wer in die Sendung kommt und wer nicht." ProSieben-Sprecher Christoph Körfer wollte die Vorwürfe bereits am Mittwoch nicht kommentieren. Er sagte, welche Gäste in die Sendung eingeladen würden, sei eine Entscheidung der Redaktion.
Politiker talken um eine Siegprämie von 100.000 Euro
In der neuen Polit-Sendung des Münchner Senders stimmen die Zuschauer nach jeder der drei Runden per Telefon und SMS ab, welcher Talkgast sie am meisten überzeugt hat. Der Gast mit den wenigsten Anrufen verliert die Chance auf die Siegprämie von 100.000 Euro, darf sich aber weiter an der Diskussion beteiligen.
Sollte es in der Finalrunde einem der drei Finalisten gelingen, mehr als 50 Prozent der Anrufe und damit die absolute Mehrheit auf sich zu vereinen, erhält er 100.000 Euro. "Was der Politiker damit macht, stellen wir ihm frei. Er muss sie nicht spenden", sagte Raab dem Magazin "Stern". Gelingt dies keinem der Gäste, fließt die Gewinnsumme in den Jackpot für die nächste Show. Unterstützt wird Raab von ProSiebenSat.1-Nachrichtenchef Peter Limbourg, der am Ende jeder Gesprächsrunde das Geschehen zusammenfasst und analysiert. (dapd)