Chamonix. Wegen verhedderter Kabel einer Seilbahn am Montblanc mussten Passagiere die Nacht in Gondeln verbringen. Inzwischen sind sie gerettet.



Nach einer eisigen Nacht in Seilbahn-Kabinen am Montblanc sind 33 Menschen wieder in Sicherheit. Die fünf Kilometer lange Bahn lief am Freitag wieder, nachdem Techniker eine Panne behoben hatten.

Die Fahrgäste seien an der jeweils nächstgelegenen Station ausgestiegen, auch auf der italienischen Seite des Bergs, sagte Florence Macian, Sprecherin der Präfektur des Départements Haute-Savoie. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen, einige von ihnen hätten aber Stress- und Angstsymptome gezeigt.

Rettungsaktion musste nachts unterbrochen werden

Die Seilbahn, die auf eine maximale Höhe von 3842 Metern führt, war seit Donnerstagnachmittag blockiert gewesen. Zunächst saßen 110 Menschen fest. Retter brachten nach der Panne bereits 77 Menschen in Sicherheit, meist mit Hubschraubern, wie die Sprecherin sagte. In der Nacht musste diese Rettungsaktion aber unterbrochen werden.

Mit Hubschrauern wurden die eingeschlossenen Fahrgäste befreit.]
Mit Hubschrauern wurden die eingeschlossenen Fahrgäste befreit.] © picture alliance / AP Photo | picture alliance / AP Photo


Fünf Retter verbrachten der Sprecherin zufolge die Nachtstunden mit den Eingeschlossenen in den Kabinen. In dieser Höhe herrschten in der Nacht Temperaturen um den Gefrierpunkt. „Das Ausmaß der Rettungsaktion war außergewöhnlich“, so Macian.

Der Wind soll Schuld gewesen sein

Technikern gelang es laut Radiosender France Info am Morgen, verhedderte Kabel, die die Panne ausgelöst hatten, zu entflechten. Nach unbestätigten Medienberichten brachte starker Wind die Kabel der Seilbahn durcheinander.

Höchster Berg der Alpen

Die Seilbahn verbindet die Aiguille de Midi (3842 Meter) mit der Pointe Helbronner (3462 Meter). Der Montblanc in Frankreich an der Grenze zu Italien ist mit 4810 Metern der höchste Berg der Alpen.

Im Mai 2013 hatte es am schon einmal eine Seilbahn-Panne gegeben. Damals holten Rettungskräfte etwa 250 Menschen per Hubschrauber von einer Zwischenstation. Kabinen mit Ausflüglern wurden mit Hilfe von Notfallmotoren ins Tal gebracht. (dpa)