Berlin. Zahnpasta säubert nicht nur die Beißer, sondern kann auch verkratzte CDs oder DVDs retten. Dazu muss die Oberfläche des Silberlings mit dem Zahnpflegemittel und einem weichen Tuch poliert werden. Dabei werden Kratzer in der transparenten Trägerschicht bis zu einem gewissen Grad entfernt.
Kratzer auf DVDs oder CDs sind ärgerlich, denn sie sind oft gleichbedeutend mit einem Datenverlust. Eine Möglichkeit die Silberlinge zu "reparieren" bietet sich mit Zahnpasta. Dazu muss die Oberfläche des Datenträgers mit dem Zahnpflegemittel und einem weichen Tuch poliert werden, berichtet das "PC-Welt"-Sonderheft "LinuxWelt" (Ausgabe 4/13). Dabei werden Kratzer in der transparenten Trägerschicht bis zu einem gewissen Grad entfernt - und in der Folge reduziert sich die Fehlerrate beim Lesevorgang.
Der Trick mit der Zahnpasta funktioniert nicht mehr, wenn die Kratzer zu groß sind oder die unter der Trägerschicht liegende organische Schicht beschädigt ist. Denn auf dieser zweiten Schicht sind die eigentlichen Daten gespeichert. Sie kann auch durch natürliche Alterung trotz optimaler Lagerung irgendwann nicht mehr zuverlässig lesbar sein.
Software schützt vor Totalverlust
Dann helfen dem Nutzer vielleicht noch Spezialprogramme, die beschädigte Dateisektoren in mehrmaligen Lesedurchläufen in kleinere Blöcke zerlegen können, erklären die Experten. So könnten immerhin alle noch lesbaren Daten in eine verwertbare Image-Datei gerettet werden. Dazu haben alle populären Linux-Distributionen Tools wie Ddrescue an Bord, das etwa unter dem Namen WinDD (Disk Dump for Windows) auch in Windows-Versionen verfügbar ist.
Die Image-Dateien lassen sich etwa mit Daemon Tools Lite auslesen oder wieder brennen. Die Freeware kann aber auch selbst Images erstellen. Das sollten Anwender sicherheitshalber tun, sobald ein Silberling einen Lesefehler aufweist oder bevor sie einen physischen Rettungsversuch starten.
Wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen und der unvermeidlichen Alterung der Datenschicht sind CDs, DVDs oder auch Blu-ray-Discs ohnehin nicht die erste Wahl beim Archivieren von Daten. Wer aber etwa neben einer Festplatte als zusätzliches Backup auf die Silberlinge setzen möchte, kann einen Blick auf die Freeware Dvdisaster werfen.
Durch ein Anlegen von Fehlerkorrektur-Daten brennt sie die Scheiben so, dass diese auch dann noch wiederherstellbar sind, wenn der Datenträger bereits einige Lesefehler enthält. Das macht es einfacher, die Daten schnell, direkt und vollständig auf einen neuen Datenträger zu retten. (dpa)