In der Ostsee sind dieses Jahr mehr Schweinswale gesichtet worden als üblich - zum ersten Mal wurden die vom Aussterben bedrohten Meeressäuger dabei auch im Greifswalder Bodden entdeckt. Wissenschaftler gehen aber nicht davon aus, dass sich die Schweinswal-Population in der Ostsee erholt hat.
Unmittelbar vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns sind in diesem Jahr ungewöhnlich oft Schweinswale gesichtet worden. Unter anderem seien die Meeressäuger erstmals direkt vor der Insel Vilm im Greifswalder Bodden beobachtet worden, sagte Meeresbiologe Henning von Nordheim am Montag. Auch vor Sassnitz, Binz, Thiessow sowie im Strelasund vor der Stralsunder Volkswerft seien die Kleinwale aufgetaucht.
"Wir gehen aber nicht davon aus, dass die gefährdete Schweinswal-Population in der Ostsee plötzlich größer geworden ist", stellte der Wissenschaftler des Bundesamtes für Naturschutz klar. Vielmehr seien Segelbootbesatzungen offenbar aufmerksamer geworden und meldeten Sichtungen sofort dem Meeresmuseum Stralsund oder dem Bundesamt.
Der Schweinswal ist ein Kleinwal, der mit den Delfinen verwandt ist. In Europa kommt er vor allem in der Nord- und Ostsee vor.(dapd)