Berlin.. „Bambi“ erging’s zuletzt wie „Wetten, dass..?“. Beide Veranstaltung sind Bollwerke deutscher TV-Unterhaltung doch das Publikum wendete sich zuletzt ab. Nur Prominenz aufzufahren reicht offensichtlich nicht mehr.
Was verbindet „Bambi“ mit „Wetten, dass..?“ Beide Institutionen der deutschen Fernsehunterhaltung leiden unter Quoten-Schwindsucht. Abgesehen davon, dass die Burda-Gala keine Wetten präsentiert, folgen beide Events demselben Konzept: möglichst viel Glitzer, Glanz und Glamour, gern unter Beteiligung von angloamerikanischer Prominenz. Doch die Konkurrenz an Galas ist heutzutage so groß wie nie zuvor. Deshalb lautet die bange Frage vor der „Bambi“-Gala im Berliner Stage-Theater: Erholt sich die Rehkitz-Sause vom Negativrekord des vergangenen Jahres?
In 17 Kategorien wird der Medienpreis am Donnerstagabend verliehen. Fest stehen bereits etliche Preisträger. So wird die deutsche Pop-Legende Udo Jürgens für sein Lebenswerk geehrt. Als lebende Legende gilt auch Microsoft-Gründer Bill Gates, der seit geraumer Zeit mit seinen Milliarden Gutes tun will; er erhält den Millennium-Preis.
Sorgt Miley Cyrus für einen Skandal?
Ein gewisses Skandal-Potenzial birgt Pop-Sirene Miley Cyrus. Der ehemalige Disney-Kinderstar inszenierte in jüngster Zeit immer wieder Skandale und Skandälchen, um als nicht jugendfrei und damit erwachsen rüberzukommen. Sie wird in der Kategorie Pop International geehrt.
Als absolut familienkompatibel hat sich Sänger Robbie Williams erwiesen, der passend zur Veröffentlichung seines neuen Albums als bester Entertainer ausgezeichnet wird. Warum ausgerechnet Ex-Spice-Girl Victoria Beckham als Mode-Ikone prämiert wird, erschließt sich nicht zwingend. Deutlich nachvollziehbarer ist, dass ein Ehren-Rehkitz an „Tatort“-Erfinder Gunter Witte geht; immerhin mauserte sich der „Tatort“ zu Deutschlands erfolgreichster Krimi-Reihe. In der Kategorie Musik National räumt Shooting-Star Helene Fischer ab, die dem tot geglaubten Schlager neues Leben eingehaucht hat. Den Klassik-Preis erhält Möchtegern-Paganini David Garrett.
Offen sind die „Bambis“ in der Kategorie Film National. Nominiert sind „Schlussmacher“ von Matthias Schweighöfer, „Kokowääh 2“ von Til Schweiger und „Jesus liebt mich“ von Florian David Fitz. Chancen, als beste Schauspielerin ausgezeichnet zu werden, haben Hannah Herzsprung, Carla Juri und Nadja Uhl. Bei den Herren sind Heino Ferch, Tom Schilling und Sebastian Koch nominiert. In der Kategorie Comedy gehen Cindy aus Marzahn, Olaf Schubert und Sascha Grammel ins Rennen. Im Bereich TV-Information werden nur Magazine der Seichtkategorie mit einem Preis bedacht. Die Jury hat die Wahl zwischen „Brisant“ (ARD), „Exclusiv – Das Starmagazin“ (RTL), „Leute heute“ (ZDF), „Prominent!“ (Vox) und „taff“ (ProSieben).