London.. Am 29. April soll für Prinz William und seine Braut Kate Middleton der Himmel voller Geigen hängen. Es ist ihr Hochzeitstag. Das mediale Großereignis wird von der größten Sicherheitsoperation der britischen Geschichte begleitet. Terrorangst in London.
Nobel und exklusiv soll sie sein, die seit Jahrzehnten herrlichste Hochzeit im britischen Königshaus. Doch ist sie auch sicher? Wo andere Paare sich vor Regen und Fettnäpfchen am großen Tag fürchten, haben Prinz William und seine Braut Kate ganz andere Sorgen: IRA-Dissidenten, muslimische Extremisten und Anarchisten drohen, ihre Traumhochzeit in London am 29. April zu torpedieren.
Hochzeitskleid und Kirchenglocken, dazu ein nettes, ziemlich nervöses Paar, das sich vor einem Millionenpublikum das Ja-Wort gibt – wer um alles in der Welt würde Kate und William diesen schönsten Tag im Leben ruinieren wollen? Eine ganze Menge Leute, so meint die Polizei. Und statt Eheringen aus walisischem Gold wird in der Hauptstadt ein „Schutzring aus Stahl“ diskutiert; statt um Blumenschmuck und Zuckerguss geht es um Bomben, Scharfschützen und Risiko. Während in der Westminster Abbey am 29. April die Trauung läuft, sind Geheimdienste und Polizei in London mit der wohl größten Sicherheitsoperation der britischen Geschichte beschäftigt.
Gewalttätige Ausschreitungen drohen
Sehr deutlich haben sich bereits muslimische Extremisten als Hochzeitsgegner geoutet: Die Gruppe „Muslime gegen Kreuzzüge“ ruft auf ihrer Internetseite zu „schlagkräftigen Demonstrationen“ rund um die Trauung auf. Wegen des britischen Engagements in Afghanistan sehen sie den Bräutigam als „größten Unterstützer des britischen Imperialismus“: Sollte sich das Militär nicht aus muslimischen Ländern zurückziehen, so prophezeit die Gruppe, werde sie den „Tag, von dem die Nation so lange träumt, in einen Albtraum verwandeln“.
Kate Middletons Fotoalbum
Gewalttätige Ausschreitungen drohen der Stadt auch von Anarchisten, die Charles und Camilla bereits im Dezember auf dem Weg in die Oper attackiert hatten. Der Rolls Royce der Royals wurde dabei beschädigt, die Prinzgemahlin mit einer Eisenstange an der Schulter verletzt. Seitdem sind bei verschiedenen, gewaltsamen Protesten gegen den Tory-Sparkurs Scheiben zerschlagen, Gebäude in Brand gesteckt und Polizisten verprügelt worden. Dass Krawallmacher auch die globale Bühne kapern wollen, auf der Kate und William sich vor der Weltpresse das Ja-Wort geben, gilt als sicher.
Die Polizei plant deshalb bereits mit einem Sicherheitsring rund um die Innenstadt. Straßensperrungen und stichpunktartige Taschenkontrollen sind Teil des Plans, ebenso wie Scharfschützen und Sondereinsatzkommandos.
Neunstufiger Sicherheitscheck für die Gäste
Vor allem für die 1900 privilegierten Gäste, die in die Abbey geladen sind, wird der Tag alles andere als heiter und beschwingt. Selbst die VIPs, darunter Royals vom Festland, Elton John, die Beckhams, der König von Saudi-Arabien und die Sultane aus Oman und Brunei, müssen sich einem neunstufigen Sicherheitscheck unterziehen. Er wird bereits ab 8 Uhr in der Früh – also drei Stunden vor der Trauung – in verschiedenen Londoner Hotels vollzogen.
Dort werden die Gäste auch beraten, wie sie sich bei Anschlägen mit Sprengsätzen oder Maschinengewehren verhalten sollen. Am Ende dieser Geduldsprobe müssen Handys und Kameras abgegeben werden. Im Bus-Konvoi geht es dann geschützt, aber absolut unglamourös, zur Kirche.