So schützen Sie Ihr Smartphone vor Viren und Trojanern
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Essen. Jedes zweite Handy, das über die Ladentheke geht, ist ein Smartphone. Viele Geräte basieren auf dem Android-Betriebssystem von Google. Das wissen Betrüger und programmieren Apps, die die mobilen Endgeräte ausspähen. So kann es passieren, dass ein Handy plötzlich von selbst eine SMS verschickt.
Im vergangenen Jahr wurden 11,3 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft. Mittlerweile ist jedes zweite Handy, das über die Ladentheke geht, ein internetfähiges Mobiltelefon. Viele Geräte basieren auf dem Android-Betriebssystem von Google. Das wissen auch Betrüger und programmieren Apps, die die mobilen Endgeräte ausspähen. Dabei ist es recht einfach, sein Mobiltelefon gegen Hacker zu schützen. Handys und Viren – die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wie funktioniert ein Angriff auf mein Smartphone?
Die Betrüger schleusen in den offiziellen Online-Laden von Google, dem sogenannten Play Store (früher Google Market), Programme ein, die Schadsoftware enthalten. Einmal auf dem Smartphone installiert, kopieren die Anwendungen sensible Informationen wie Passwörter und Kontakte und übermitteln sie an die Angreifer. Zwar kontrolliert Google alle im Play Store eingestellten Programme, die Apps, auf Schadsoftware, doch immer wieder kommt es vor, dass die Angreifer die Prüfmechanismen aushebeln.
Manche Apps verschicken im Hintergrund teure SMS, warnt Ralf Benzmüller, Forschungsleiter des Bochumer Antiviren-Spezialisten „G Data“. Dem Betrüger fließt ein großer Teil der Erlöse zu. Dem Smartphone-Nutzer falle das erst in der nächsten Telefonrechnung auf.
Wie kann ich mich schützen?
Gegen Viren hilft – genau wie am Computer daheim – ein Virenscanner. Den gibt es von fast allen namhaften Herstellern von Antiviren-Software kostenlos. Nach einer Installation auf dem Handy prüft der Scanner die App auf Schadcode, nach einem Fund verweigert die Antiviren-Software den Zugriff auf das Programm. Wer über die Virenprüfung hinausgehende Funktionen haben möchte, muss allerdings zahlen.
Welche Programme fürs Smartphone sind besonders unsicher?
Vor allem Spiele und sogenannte High Performance Apps, Programme, die sich besonders gut verkaufen, sind bevorzugtes Angriffsziel der Hacker. Weil sie entsprechend oft heruntergeladen werden und deshalb der Schadcode entsprechend oft weitergereicht wird.
Kann ich mir beim Herunterladen „normaler“ Apps sicher sein?
Nein. Oft helfe es aber, den Verstand einzuschalten, sagt Benzmüller: „Braucht eine App, die mir Fahrplanauskünfte zeigt, Zugriff auf meine Kontakte? Nein.“ Im Play Store ist vor dem Herunterladen eines Programms ersichtlich, worauf die App Zugriff haben möchte. „Außerdem gibt es zu jeder App mindestens zwei ähnliche Programme, die weniger Rechte benötigen, um zu funktionieren“, sagt Benzmüller.
Worauf muss ich bei Ortungsdiensten achten?
Auch hier gilt: Vorher prüfen, ob eine App, die eigentlich nichts mit einer Ortung des Handys anfangen kann, weil sie beispielsweise nur Kochrezepte beinhaltet, auch solche Rechte benötigt. Na klar, eine Reiseapp, die beim Städtetrip hilft und einen digitalen Stadtplan enthält, braucht auch eine Ortungsfunktion. Anwender sind aber gut beraten, diese in den Systemeinstellungen ihres Handys nur dann einzuschalten, wenn sie auch wirklich benötigt wird. Ralf Benzmüller: „Es ist nicht auszuschließen, dass man mit einer Menge Ortsdaten auch Bewegungsprofile erstellen kann.“
Sind Smartphones von Apple eigentlich nicht betroffen?
Grundsätzlich ist es auch möglich, Schadsoftware auf den Geräten auszuführen. Allerdings, so Benzmüller, sei das Apple-System viel geschlossener als das Betriebssystem von Google, was Angriffe erschwere. Vorsicht ist aber bei Geräten geboten, die über einen „Jailbreak“ verfügen. Dabei werden die Nutzungsbeschränkungen aufgehoben, um das Telefon etwa vor Ablauf eines Mobilfunkvertrages in anderen Netzen betreiben zu können.
Das Samsung Galaxy S III
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Geräte mit Jailbreak sind anfälliger gegenüber Attacken. Vor allem dann, wenn Nutzer Smartphone-Programme aus nicht-offiziellen Quellen oder von Internetseiten zweifelhafter Herkunft herunterladen. Das gilt im Übrigen auch für Geräte mit Android-System.
Lohnt sich der Kauf von Sicherheitspaketen, die mehr bieten als nur den reinen Virenschutz?
In jedem Fall. Weil die meisten am Markt befindlichen Lösungen eine Vielzahl von Funktionen bieten, das Smartphone sicherer zu machen. Beispielsweise kann man jede einzelne App mit einem eigenen Passwort versehen. Darüber hinaus bieten einige Apps eine Fernsteuerung des Handys. Lässt man das Gerät irgendwo liegen und will die darauf enthaltenen Daten löschen, reicht das Senden einer SMS: Die Daten werden für Fremdzugriffe gesperrt. Außerdem können einige Apps das Handy nach dem Verlust orten.
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