Berlin. Tödlicher Leichtsinn: Ein Jugendlicher ist auf einem Berliner Güterbahnhof ums Leben gekommen. Er bekam einen tödlichen Stromschlag, als er auf einem abgestellten Waggon herumkletterte. Stromschläge aus der Oberleitung haben schon mehrfach spielende Kinder und Jugendliche getötet.
Ein Stromstoß aus der Oberleitung hat einen 15-Jährigen am zweiten Weihnachtsfeiertag auf einem Berliner Güterbahnhof getötet. Ersten Ermittlungen zufolge war der Jugendliche am Abend des zweiten Weihnachtstages auf einen Kesselwagen geklettert, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Auf dem selben Bahnhof hatte sich erst im Mai ein 9-Jähriger schwer verletzt.
Ein 19-jähriger Begleiter des Getöteten schilderte der Polizei, er habe plötzlich einen Knall gehört und einen Lichtblitz gesehen. Danach sei der 15-Jährige vom Waggon gefallen. Zeugen in der Nähe des Unglücksorts hätten zunächst ein Feuer am Kesselwagen vermutet und die Feuerwehr alarmiert, erklärte die Polizei. Als die Rettungskräfte eintrafen, sei der Jugendliche schon tot gewesen.
Es gebe keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden. Warum der 15-Jährige auf dem Gelände war, sei noch unklar. Bereits am 17. Mai dieses Jahres war ein neun Jahre alter Junge auf dem Firmengelände an der Greifswalder Straße auf einen Kesselwagen geklettert und von einem Stromschlag schwer verletzt worden.
Der jüngere Bruder musste den Tod mit ansehen
Am 23. Juni erlitt ein 14-Jähriger beim Spielen an einer Nebenstrecke der Pressnitztalbahn bei Lübbenau einen tödlichen Stromschlag. Der Junge hatte ebenfalls einen Kesselwagen erklommen und dort die Oberleitung berührt. Der jüngere Bruder des getöteten Jugendlichen hatte mit ansehen müssen, wie dieser qualvoll starb.
Ebenfalls in Brandenburg kam am 24. November ein 13-jähriger Junge auf dem Bahnhofsgelände in Rathenow einer Hochspannungsleitung mit rund 15.000 Volt zu nah, als er auf einen Güterwaggon kletterte. Der Junge erlitt dabei schwerste Verbrennungen und starb wenige Tage später im Krankenhaus. (dpa)