Bochum/Köln.. NDR-Intendant Lutz Marmor ist sauer – und viele Kunden des analogen Kabel-Netzes von Unitymedia sind es auch: Das Kölner Unternehmen kippte den NDR aus seinem NRW-Angebot. Hintergrund ist Streit ums Geld.

Rainer Schmitz ist sauer. Der 69-Jährige wohnt in einer Bochumer Genossenschaftssiedlung, und das Wohnungsbau-Unternehmen versorgt ihn wie die übrigen Mieter mit dem analogen Fernsehangebot des Kabelnetz-Betreibers Unitymedia. Was Schmitz verärgert: Seit Dienstag dieser Woche kann er das NDR-Programm nicht mehr empfangen. Stattdessen muss er sich mit dem Münchner Mini-Sender ProSieben Maxx begnügen. Schmitz ist mit seinem Unmut keineswegs ein Einzelfall.

Warum Unitymedia sein analoges Angebot neu sortiert hat, hat einen schlichten Grund. Die Öffentlich-Rechtlichen und der Kölner Kabelnetz-Betreiber liegen seit Längerem über Kreuz. Sie streiten um Geld. Unitymedia verlangt von den Öffentlich-Rechtlichen Gebühren für die Verbreitung ihrer Programme. Die Öffentlich-Rechtlichen indes sagen, dass sich das Unternehmen das TV-Angebot von den Kunden bezahlen lasse. Es sei unüblich, doppelt zu kassieren.

KabelfernsehenJeder dritte Kabel-Haushalt in NRW guckt analog

Unitymedia kippte daraufhin den NDR. Denn der NDR ist in NRW kein Pflichtangebot – auch wenn der Sender nach dem WDR die Nr. 2 ist. Verlierer des Kampfes sind die Zuschauer. Jeder dritte Kabel-Haushalt in NRW nutzt analoges TV.