Essen. Der Münsteraner Privatschnüffler “Wilsberg“ ermittelt am Samstag im ZDF. Die Freundin eines Finanzbeamten wird tot aufgefunden. Ihr Freund hatte zuvor mit einer Studentin angebändelt. Während sich „Wilsberg“, früher durch knackige Dialoge auszeichnete, bietet diese Episode nur Krimi-Klamauk.
Frühlingsgefühle bei „Wilsberg“, präziser: bei den Gehilfen des knurrigen Privatschnüfflers aus Münster. Anwältin Alex (Ina Paule Klink) hat’s erwischt, und Steuerprüfer Ekki Thalkötter (Oliver Korritke) ist ebenfalls von Amors Pfeil getroffen worden. Oder doch nicht? Seine nervig bemutternde Freundin (Nadja Becker) scheint Ekki in die Arme einer Studentin zu treiben, die ihn in einer Kneipe offensiv anmacht. Der schluffige Finanzbeamte hat leider – wie sich bald herausstellt – den „Treuetest“ (Samstag, ZDF, 20.15 Uhr) nicht bestanden. Dummerweise wird die Dame bald tot aufgefunden.
Nur harte Fans in Treue fest beim Treuetest
Natürlich ist Wilsberg (Leonard Lansink), wie immer, letztlich schlauer, als die Polizei erlaubt – und Ordnungshüter Overbeck (Roland Jankowsky) dümmer.
So weit, so gut? Eben nicht. Während sich „Wilsberg“, wie etwa in der Februar-Folge „Die Entführung“, durch knackige Dialoge mit satirischem Biss auszeichnete, bietet die aktuelle Episode kaum mehr als Krimi-Klamauk auf Vorabend-Niveau. Vor allem der Auftritt von Overbeck als verdeckter Ermittler im Mafia-Stil mit plattesten Zitaten aus dem Kino-Klassiker „Der Pate“ ist schlicht albern. Dabei hat mit Dominic Müller derselbe Regisseur das Ensemble geführt. Aber während Eckehard Ziedrich die Vorlage für „Die Entführung“ geschrieben hatte, war diesmal das Drehbuch-Duo Arne Nolting und Jan Martin Scharf am Werk.
Nur hart gesottene „Wilsberg“-Fans werden es mögen.