Köln.. 13 Jahre lang gehörte der niederrheinische Kabarettist Volker Pispers zum unverzichtbaren Inventar von WDR 2 – vor allem am Dienstagvormittag. Nichts war vor ihm sicher, und nichts war ihm heilig. Am Dienstag war das Lästermaul zum vorläufig letzten Mal auf WDR 2 zu hören. Ihm falle, vertraute er seiner Fan-Gemeinde an, nichts Neues mehr ein.
Natürlich hat er seinen Satz gesagt: „Jetzt sagense nicht, et is’ schon wieder Dienstach.“ Volker Pispers wird diese Worte nicht mehr ins Mikrofon sprechen, zumindest nicht im Hörfunkstudio – Am Dienstag lief seine wöchentliche Glosse auf WDR2 zum letzten Mal.
Seit 13 Jahren arbeitete sich der in Düsseldorf lebende Kabarettist an den großen und kleinen politischen Unsinnigkeiten ab, in je knapp zwei Minuten zog er über die Parteien und ihr Personal her. Nun hat er keine Lust mehr: „Wenn jetzt bei den Koalitionsverhandlungen über Gesundheitspolitik, Rente, Energiewende, doppelte Staatsbürgerschaft, Steuern, Schuldenkrise und Bildungspolitik gestritten wird, bin ich ständig in Versuchung, alte Texte rauszukramen, weil ich immer seltener weiß, was ich denn zu all dem noch Neues sagen soll“, sagte der 55-Jährige aus Rheydt in seinem gewohnt rheinischen Singsang mit leicht nasaler Stimme.
„Auf manchen Themen und Personen kaue ich schon so lange herum, dass der fade Geschmack übermächtig geworden ist.“ Immerhin sei er jüngst ja die FDP los geworden – die Westerwelles und Röslers waren dem Kapitalismus-Kritiker stets zuwider.
An Pispers’ Stelle wird künftig sein jüngerer Kollege Nils Heinrich (42) bei WDR 2 sprechen. Pispers blieb nur noch eines zu sagen: „Bis neulich!“