Frankfurt am Main.
Kein Partner, kein fröhliches Weihnachtsfest? Falsch, sagt Psychologin Nathalie Krahé. Sie fordert Singles auf, mit Freunden zu feiern, in Urlaub zu fahren oder sich auf andere Art und Weise selbst zu bescheren.
Wem Alleinsein an Weihnachten zu schaffen macht, sollte sich aus Psychologensicht möglichst ein eigenes Fest bereiten. „Wer nicht ohnehin zu den Weihnachtsverweigerern gehört, der tut gut daran, sich mit Freunden zu verabreden, Freunde einzuladen, etwaige kulturelle Angebote wahrzunehmen oder eine Reise zu machen“, sagte Diplom-Psychologin Nathalie Krahé aus Frankfurt am Main der Nachrichtenagentur dapd.
Zu den Gründen, warum viele Alleinstehende die Weihnachtszeit besonders schlimm finden, sagte Krahé: „Weihnachten ist immer noch das Fest der Liebe - und zur Liebe gehören mindestens zwei.“ Bei denen, die sich nach einem Partner sehnen, werde der Wunsch danach in dieser Zeit umso spürbarer.
Weihnachten ist emotional sehr aufgeladen
“Und es ist mitnichten so, dass die Weihnachtstradition in der modernen Gesellschaft an Kraft verloren hat“, erklärte die Psychologin weiter. „Im Gegenteil: Mit einer Zunahme der persönlichen Freiheiten, wünschen sich die Menschen noch mehr einen Anker, an dem sie sich festhalten können.“ Weihnachten sei immer noch ein emotional sehr aufgeladenes Fest.
Tatsächlich bekomme sie zum Jahresende vermehrt Anfragen, aber keineswegs nur von Alleinstehenden. „Es handelt sich da zum Beispiel um Leute, die sich das ganze Jahr über vorgenommen haben, eine Beratung in Anspruch zu nehmen und es zum Jahresende nun tatsächlich tun“, sagte Krahé. Aber die meisten suchten sie auf, weil sie erst dann so richtig zur Ruhe und zum Nachdenken kämen. (dapd)