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Als ihr Supermarkt überfallen wurde, blieb der Kassiererin vor Schreck das Herz stehen. Buchstäblich. Schock, Herzstillstand, die Körperfunktionen versagten – Jenny C. war schon so gut wie tot. Dass sie heute wieder lachen kann, verdankt sie „Toto“: Polizist Torsten Heim, den die Zuschauer aus der Doku-Serie „Toto und Harry“ kennen, rettete der 22-jährigen Bochumerin in letzter Sekunde das Leben. Nach Wochen im Krankenhaus konnte sie sich jetzt endlich bei ihm bedanken.
Toto ist immer noch berührt, wenn er an die dramatischen Minuten vom 19. April denkt: „Es war ein Schock. Sie war tot, als wir eintrafen“, erzählt er. Schließlich war die junge Frau keine ganz Fremde für ihn. Er kannte sie von verschiedenen Einsätzen bei Ladendiebstählen in diesem Supermarkt – und als Kunde. Aber das allein war es nicht, was dem erfahrenen Beamten zu schaffen machte: „Ich habe ja auch selber Kinder. Sie hätte meine Tochter sein können.“
Darum zögert er nicht lange, reagiert blitzschnell: Zusammen mit seinem Kollegen Martin Jouvenal, der mit ihm zum Tatort geeilt ist, beginnt Toto mit den Sofortmaßnahmen, die der Frau das Leben und die Gesundheit retten sollen: Herzdruckmassage und Beatmung, wieder und wieder, „eine gefühlte Ewigkeit“, bis endlich die alarmierten Notärzte eintreffen.
Es gelingt, den Kreislauf der 22-Jährigen zu stabilisieren. In der Klinik liegt sie anschließend tagelang im künstlichen Koma. Sicherheitshalber wird ihr ein Defibrillator eingesetzt. Jetzt, gut einen Monat später, ist Jenny wieder fit und bedankte sich zusammen mit ihrer Mutter endlich persönlich in der Bochumer Polizeiwache bei ihren beiden Lebensrettern. Toto war nach dem Besuch ausgesprochen gerührt: „Ich habe schon einen trockenen Hals und Tränen in den Augen gehabt. Es war ein tolles Gespräch und ein tolles Wiedersehen.“
Die überschwängliche Freude und Dankbarkeit von Jenny und ihrer Mutter Danuta tun den Polizisten gut – denn im Polizistenalltag sind solche Reaktionen selten. „Beleidigungen und Tätlichkeiten, Polizisten, die in Fallen gelockt werden: Man hat sehr viele Negativerlebnisse als Polizist“, erzählt Toto. Aber er sei Polizist geworden, um Menschen helfen zu können. Umso glücklicher sei er, dass in diesem Fall alles gut ausgegangen sei: „Gott sei Dank hat alles geklappt!“
Eine Currywurst imBermuda-Dreieck
Der Bochumer mag sich gar nicht ausdenken, wie es der Familie, ihm und seinem Kollegen gegangen wäre, wenn Jenny nicht hätte gerettet werden können – Trauer, Zweifel, Vorwürfe. Zum Glück gab es stattdessen im Präsidium nun ein Freudenfest. „Umarmungen wollten fast nicht enden“, so eine Formulierung steht tatsächlich selten im Polizeibericht. Und Polizeisprecherin Kristina Räß, die beim Wiedersehen dabei war, sagt gerührt: „Es war ein riesiges Danke-Sagen!“
Es soll auch nicht bei einem einmaligen Treffen bleiben. Angefreundet hat sich Jennys Familie inzwischen mit den beiden Polizisten, und auch Toto betont: „Selbstverständlich halten wir noch den Kontakt!“ Er hat auch schon einen Plan für das nächste Wiedersehen: „Wenn Jenny aus der Kur zurückkommt, lade ich sie erstmal auf eine Currywurst im Bermuda-Dreieck ein!“