München. Zehn Jahre nach seiner ersten Biografie legt Boris Becker zum zweiten Mal seine Memoiren vor. Diesmal scheint es ans Eingemachte zu gehen, wie ein Vorabdruck der “Bild“-Zeitung verrät. So rechnet Becker darin zum Beispiel mit seiner Ex-Frau Barbara ab.

Mehr als zehn Jahre nach der Scheidung von seiner ersten Frau Barbara wäscht
Boris Becker öffentlich schmutzige Wäsche. Nächste Woche kommt seine zweite
Biografie "Das Leben ist kein Spiel" auf den Markt, bis dahin veröffentlicht die
"Bild"-Zeitung Auszüge aus dem Buch.

In der Ausgabe vom Mittwoch geht es um den
Rosenkrieg zwischen Becker und seiner ersten Frau Barbara ("Babs").
"Scheidungskrimi - das hört sich spannend an", schreibt Becker. "Aber für
diejenigen, die in dem Rosenkrieg drinstecken, geht der Unterhaltungswert gegen
Null."

Trotzdem geht Becker, der heute gerne darüber spricht, wie gut seine
Patchwork-Familie mit Ex-Frau Barbara, den gemeinsamen Kindern Noah und Elias,
der unehelichen Tochter Anna und der aktuellen Ehefrau Lilly und Söhnchen
Amadeus funktioniert, ziemlich ins Detail. Er berichtet von eskalierenden
Streitigkeiten in seiner ersten Ehe, und obwohl er schreibt "In diesem
Familiendrama war ich, daran besteht kein Zweifel, das Arschloch", erhebt er
Vorwürfe gegen Babs.

Becker sehnt sich nach "Liebe, Geborgenheit und Intimität"

"Ich hatte meine schwangere Frau betrogen, ein außereheliches Kind
gezeugt, mit der Wahrheit lange hinterm Berg gehalten", schreibt der
Ex-Tennis-Profi. Für seinen berühmten Seitensprung mit Angela Ermakowa, aus dem
die Tochter Anna hervorging, hat er in seinem Buch folgende Erklärung: "Ich
sehnte mich nach Liebe, Geborgenheit und Intimität", schreibt er. "Und wenn man
das zu Hause nicht bekommt, dann kann es passieren, dass man sich das woanders
nimmt, wenn sich die Gelegenheit bietet."

Als bekanntwurde, dass Becker seine neue Biografie auf den Markt
bringt, hatte die Zeitschrift "Bunte" von der Klageandrohung einer Ex-Freundin
gegen die 288 Seiten starke Autobiografie berichtet. Nach Angaben des Münchner
Herbig-Verlages, in dem das Buch erscheint, lag bis zum Mittwoch aber nichts
dergleichen vor. (dpa)