Lissabon/Madrid. Gerry McCann, der Vater der vermissten Madeleine, reiste zum Start einer neuen privaten Suchaktion nach Portugal. Berichten zufolge sollen ehemalige britische Geheimagenten von einem Multimillionär bezahlt werden.

Mehr als 20 Monate nach dem rätselhaften Verschwinden der kleinen Madeleine an der portugiesischen Urlaubsküste Algarve rollt eine neue Suchaktion an. „Maddies” Vater, der britische Arzt Gerry McCann (40), kehrte für zwei Tage nach Portugal zurück, um die private Fahndungs-Kampagne vorzubereiten. Nach unbestätigten Berichten aus Großbritannien sollen auch ehemalige britische Geheimagenten an den Ermittlungen beteiligt werden. Der Fall des blonden Kindes mit den blauen Kulleraugen hatte weltweit Aufsehen erregt, sogar Papst Benedikt hatte sich eingeschaltet.

Vater glaubt, dass Maddie noch lebt

Madeleine war am 3. Mai 2007, kurz vor ihrem vierten Geburtstag, aus dem Ferienappartement der Eltern in dem portugiesischen Küstenort Praia da Luz verschwunden. Gerry und Kate McCann (beide 40) hatten „Maddie” damals zusammen mir ihren jüngeren Zwillingsgeschwistern schlafend zurückgelassen und waren mit Freunden zum Abendessen gegangen. Als sie aus dem nur einen Steinwurf entfernten Restaurant zurückkamen, war das Mädchen nicht mehr da.

„Wir glauben, dass es viele gute Anhaltspunkte dafür gibt, dass Maddie noch lebend und guter Gesundheit gefunden werden kann”, sagte Gerry McCann in Faro. Er traf sich mit seinen Anwälten, dem britischen Botschafter und vermutlich auch mit Vertretern der portugiesischen Ermittlungsbehörden, „um neue Strategien zu entwickeln und Möglichkeiten zur Fortsetzung der Suche nach Madeleine zu analysieren”.

Britische Agenten ermitteln

Nach Presseberichten aus Großbritannien ermitteln nun gut ein Dutzend ehemalige britische Polizei- und Geheimagenten in dem Fall. Diesen Informationen zufolge soll es sich um ein Eliteteam von rund zehn pensionierten Beamten der Geheimdienste MI5 und MI6 sowie der Londoner Kriminalpolizei Scotland Yard handeln. Angeblich wird das Team von einem britischen Multimillionär bezahlt.

„Wie alle Eltern verschwundener Kinder, wollen wir, dass allen Hinweisen nachgegangen wird”, begründete Gerry McCann. Die erfolglosen portugiesischen Ermittler hatten den Eltern im August 2008 die Untersuchungsakten zur Verfügung gestellt.


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