Bad Salzuflen. Die Feuerwehr Bad Salzuflen sollte eine Katze aus einem Baum retten. Doch der Alarm entpuppte sich als Verwechslung. Die Retter zogen wieder ab.
Eine mutmaßliche „gut genährte Katze“ hat am Donnerstag die Feuerwehr in Bad Salzuflen ausrücken lassen. Das Tier hing in einem Baum in luftiger Höhe fest. Doch die Retter brachen ihren Einsatz schließlich ab - denn es gab eine Verwechslung.
„Anwohner hatten sich Sorgen gemacht und uns alarmiert“, berichtete die Feuerwehr am Freitag. Vor Ort angekommen löste der Alarm dann aber Staunen aus, bei der Besatzung der herbeigeeilten Drehleiter. Zur ihrer Überraschung entpuppte sich die Katze als Waschbär, teilte die Feuerwehr am Freitag mit.
Katze, nicht Waschbär: Feuerwehr brach Tierrettung ab
„Seelenruhig“ habe der Waschbär in luftiger Höhe „ein Bad in der Mittagssonne“ genossen, gab die Feuerwehr bekannt. Die mit Blaulicht herbeigeeilten Retter habe das Tier „lediglich mit einem müden Blick“ gewürdigt.
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Die Feuerwehrleute ließen es dann auch sein, mit einem Einsatz: Da Waschbären gute Kletterer seien und das Tier gesund und kräftig aussah, habe man davon ausgehen können, „dass der Waschbär von selbst wieder vom Baum steigt“, sagte eine Feuerwehrsprecherin auf Anfrage. Zudem habe ein Anwohner den Kräften vor Ort berichtet, dass der Waschbär „es sich wohl des Öfteren in dem Baum gemütlich macht“.
Jagd-Statistik zählt über 22.000 getötete Waschbären in NRW
Für die Feuerwehr in Bad Salzuflen war die Begegnung mit dem Tier dennoch etwas Besonderes, sagte die Sprecherin: „Waschbären hatten bei uns bis dato noch nicht zu einem Einsatz geführt.“
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Laut dem Landesumweltamt NRW (Lanuv) sind Waschbären, die aus Nordamerika stammen und zu den sogenannten Kleinbären zählen, auch in NRW mittlerweile heimisch. 1934 seien Waschbären in der Region am Edersee in Nordhessen ausgesetzt worden. Inzwischen kommen Waschbären bundesweit vor, in NRW vor allem in Ostwestfalen. Die Kreise Lippe - zu dem auch Bad Salzuflen gehört - Paderborn und Höxter hätten die wohl größten Populationen, heißt es beim Lanuv. Eine Untersuchung 2012 ergab, dass die Waschbären-Dichte im Kreis Höxter so groß sei wie in nordamerikanischen Waldgebieten, wo Waschbären herstammen.
„Waschbären schädigen Bestände einheimischer Vögel und Amphibien. Sie können Spulwürmer auf den Menschen übertragen“, teilt das Lanuv auf Anfrage mit. Zum Schutz gefährdeter Vogel- und Amphibienpopulationen werden Waschbären bejagt, sagt eine Sprecherin. In der Jagdsaison 2020/21 waren in NRW 22.112 getötete Waschbären registriert worden. Zum Vergleich: Im Jagdjahr 2010/11 waren insgesamt 8573 getötete Waschbären registriert worden.
(dae)