Den Haag. .

Mit seinem Satz: ,,Es ist ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit’’ (It´s one small step for a man, but a giant leap for mankind) hat er Geschichte geschrieben, Neil Armstrong, der erste Mensch, der am 21. Juli 1969 den Mond betrat. Jetzt will der 80-jährige US­Astronaut zum Mars fliegen.

,,Wenn ihr jemanden braucht, der zum Mars fliegt, ich bin bereit. Ich bin noch topfit,‘‘ scherzt der Amerikaner während seines Auftritts auf dem World Forum in Den Haag. In der Tat. Neil Armstrong wirkt so gar nicht wie ein 80-Jähriger oder gar wie ein Opa, der sich nur noch mit Hilfe eines Rollators fortbewegen kann. Auf der Bühne des World Forums in der niederländischen Hauptstadt macht Armstrong, als er seinen weltberühmten Satz nochmals ausspricht, dazu noch einen kleinen Sprung vorwärts – geschmeidig wie eine Katze.

Fit auf den Beinen, fit im Kopf lässt Neil Armstrong in seiner Rede die bahnbrechenden Erfindungen des 20. Jahrhunderts im Eiltempo Revue passieren: Das Fernsehen, der Computer, die Rakete und die Raumfahrt, das Internet, die DNS-Analyse und die Atomenergie zählen für die lebende Raumfahrt-Legende dazu. ,,Man konnte nicht vorhersehen, dass wir Menschen das alles erfinden werden. Aber wir haben es erfunden. Diese Erfindungen sind die Zeugnisse unserer menschlichen Kreativität“, stellt der charismatische ehemalige NASA-Mann stolz fest. ,,Wie alles war es ein Prozess des ,trial and error’ – des Versuchs und des Irrtums, um es dann noch einmal neu zu probieren.‘‘

Publikum begeistert

Das Publikum ist von der Rede Neil Armstrongs begeistert. Der längst pensioierte Astronaut strahlt den typischen amerikanischen Optimismus aus, einen Optimismus, den sein Land nun mehr denn je braucht. Denn es ist schwer angeschlagen von der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seit 1929. Aber es ist auch zuversichtlich, diese Krise in naher Zukunft zu überwinden.

Begeistert vom Auftritt des Neil Armstrong ist auch Jeroen van der Veer, ehemals Vorstandsvorsitzender des Ölkonzerns Royal Dutch Shell und nun unter anderem Vorsitzender der Beta-Technik-Plattform, die das World Forum mit organisiert. Fasziniert blickt er zurück und erinnert sich an die Zeit, als der kleine Schritt eines einzelnen Menschen die gesamte Menschheit nach vorne brachte: ,,1969, da war ich noch Student. Ich saß in Spanien in einer kleinen Tapas-Bar in der ein TV-Gerät stand. Wie gebannt starrten wir alle auf die Mattscheibe und sahen wie Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte. Es war einer jener Augenblicke im Leben, den man nie vergisst. Wenn Armstrong jetzt darüber redet, so ist das einfach erneut inspirierend. Es ist wieder ein großer Augenblick für mich.‘‘

Neil Armstrong verlässt die Bühne unter donnerndem Applaus seiner Zuhörer. Er ist ,,ready‘‘ – bereit – für den Flug zum Mars. ,,Wenn ihr mich braucht‘‘, fügt er hinzu. Der Mann will sich nicht aufdrängen.

Käme es dazu – es wäre eine Reise ohne Wiederkehr. Eine Mars-Mission ohne Rückflug, heißt es bei der Nasa, sei technisch einfacher und billiger.