Berlin..

Tierschützer und Tierärzte plädierern seit langem dagegen: Brandzeichen an Fohlen sollen verboten werden. Der Bundesrat hat jetzt die Bundesregierung zu einem Gesetz aufgefordert.

Fohlen dürfen nach Ansicht des Bundesrats nicht länger mit Brandeisen gequält werden. Die Länderkammer forderte deshalb am Freitag die Bundesregierung auf, Brandzeichen per Gesetz zu verbieten. Beim sogenannten Schenkelbrand werden mit glühenden oder sehr kalten Eisen Narben verursacht. Diese Methode bereite den Tieren erhebliche Schmerzen und Leiden, die nicht erforderlich seien, erklärte der Bundesrat.

Seit dem 1. Juli 2009 ist eine neue Vorschrift in Kraft, nach der alle Fohlen EU-weit grundsätzlich mit einem Transponderchip gekennzeichnet werden. Dieser unter die Haut implantierbare Chip in Reiskorngröße ist nach Ansicht der Länder für die Tiere wesentlich unschädlicher.

Auch für den Deutschen Tierschutzbund ist das Brandzeichen nur ein Markenzeichen für das jeweilige Zuchtgebiet. „Diese gezielt herbeigeführte Brandnarbe dient in erster Linie als Werbezweck für den jeweiligen Zuchtverband“, kritisierte Präsident Wolfgang Apel. Er nannte die Brandmarkung der Fohlen als Hannoveraner, Oldenburger oder Holsteiner „völlig unsinnig und überflüssig“. (dapd)