Kiel..

Auf der havarierten Ostsee-Ferie „Lisco Gloria“ brennt es noch immer. Das Schiff war am vergangenen Samstag in Brand geraten. Das Feuer auf Deck war erst am Sonntag gelöscht, unter Deck aber lodern noch Flammen.

Bis zu 230 Tonnen Wasser wollen Bergungsexperten aus der havarierten Ostsee-Fähre „Lisco Gloria“ pumpen. Dies sei notwendig, um die auf den unteren Decks noch vorhandenen Feuer besser bekämpfen zu können, sagte Kenneth Nielsen von der dänischen Seenotleitstelle SOK am Donnerstag. Das Löschwasser beeinträchtigt die Stabilität des Havaristen. Ein dafür benötigter Lastkahn zum Auffangen des Löschwassers liegt bereits längsseits der Fähre.

Im Vergleich zum Wochenende sei die Zahl der Brände an Bord zwar deutlich zurückgegangen, sagte Nielsen. Dennoch gebe es auf der „Lisco Gloria“ derzeit noch „signifikante Brände“, die schwer zu bekämpfen seien. Durch das Abpumpen soll die Stabilität des Fährschiffs erhöht werden.

Fähre soll in Dänemark untersucht werden

Das Fährschiff soll anschließend für eingehendere Untersuchungen zur Fayard-Werft ins dänische Odense geschleppt werden. Nielsen geht davon aus, dass dies „frühestens am Wochenende“ der Fall sein werde. „Das ist aber eine optimistische Prognose“, sagte er. Experten zur Erkundung der Ursache für den Brand auf dem Schiff würden voraussichtlich erst im Hafen an Bord des Schiffes gehen können.

Die „Lisco Gloria“ war in der Nacht zum Samstag nördlich von Fehmarn nach einer Explosion in Brand geraten. Alle 236 Passagiere und Crewmitglieder konnten rechtzeitig das Schiff verlassen. 28 von ihnen erlitten Rauchvergiftungen. Derzeit liegt das 200 Meter lange Schiff mit einer Schräglage von sieben Grad knapp vier Kilometer südlich der dänischen Insel Langeland. (dapd)