San Jose. .

Aus Hoffnung für die vermissten Bergleute in Chile wird Vorfreude..

Während Familien und Ingenieure den Durchbruch noch feierten, setzte Bergbauminister Laurence Golborne die Fristen: „Wir wollen alle 33 am Freitag draußen haben“, sagte er.

Reihenfolge festlegen

Spätestens am Mittwoch soll die spektakuläre Rettungsaktion anlaufen. Vorher müssen noch 96 der 624 oberen Meter des Schachtes mit Metallröhren stabilisiert werden. Die Rettungskräfte rechnen mit einer Stunde Auffahrt pro Kumpel in den Rettungskapseln. Dann würde die Rettung aller rund anderthalb Tage dauern.

Die medizinische Equipe legt gerade die Reihenfolge fest, in der die Kumpel ans Tageslicht kommen. Florencio Ávalos könnte der erste sein. Der 31-Jährige ist ein kluger und erfahrener Minero. „Er kann uns sagen, an welcher Stelle die Kapsel aneckt, die Fahrt schwierig ist und wo wir nachbessern müssen“, sagt Alberto Iturra, der Chefpsychologe im Rettungsteam.

Aber es sind viele Interessen im Spiel bei diesem Mega-Event, der von Medien aller Kontinente verfolgt wird. Deswegen ist das Auswürfeln der Reihenfolge nicht so einfach. Denn das Bild des ersten Kumpels, der mit einer dicken Sonnenbrille winkend und wankend aus der Kapsel steigt, wird das Foto des Jahrhunderts; das Bild, auf das die Welt wartet seit dem Tag, als die Mineros Anfang August nach 17 Tagen gefunden wurden. Es muss also jemand sein, der die Anforderungen des politischen Marketings erfüllt. Präsident Sebastián Pinera will schließlich die Rettung zur gigantischen Werbeaktion für sein Land machen.