Frankfurt/Main. .

Kevin Russell beteuert, dass er den schweren Unfall mit zwei Schwerverletzten nicht verursacht habe. Der Sänger der Böhsen Onkelz hat jetzt vor Gericht sein Schweigen gebrochen.

Der wegen Straßenverkehrsgefährdung und Unfallflucht angeklagte ehemalige Böhse-Onkelz-Sänger Kevin Russell hat am Freitag überraschend sein Schweigen gebrochen. Der 46-Jährige beantwortete am zweiten Prozesstag vor dem Frankfurter Landgericht Fragen zu seinem Gesundheitszustand und beteuerte dabei, den schweren Unfall am Silvesterabend 2009 nicht verursacht zu haben. „Ich habe aus meinen Fehlern gelernt“, sagte der einschlägig vorbestrafte Russell und schwor „beim Leben meines Sohnes“, seit zehn Jahren keine Drogen mehr zu missbrauchen.

Zeuge sah offenbar Russell an Tankstelle

Allerdings gab es am Freitag weitere Indizien, die den 46-Jährigen belasten. So verweigerten Russells Manager und der von diesem zunächst als Unfallfahrer präsentierte Thomas W. die Aussage vor Gericht, um sich nicht selbst zu belasten. Ein Zeuge gab zudem an, Russell Minuten vor dem Unfall an einer Tankstelle alleine in seinem Auto gesehen zu haben. Russell hatte bei der Polizei angegeben, er sei gemeinsam mit Thomas W. im Fahrzeug unterwegs gewesen und kurz vor dem Unfall wegen Unwohlseins ausgestiegen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Russell vor am Silvesterabend 2009 unter Drogeneinfluss einen schweren Unfall auf der A 66 verursacht zu haben. Er soll mit Tempo 230 auf einen deutlich langsameren Kleinwagen aufgefahren sein. Der Kleinwagen geriet in Brand, andere Verkehrsteilnehmer zogen die beiden schwer verletzten Opfer aus dem brennenden Fahrzeug, während der Unfallverursacher zu Fuß flüchtete. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt. (dapd)