Berlin. Das Handy ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Im vergangenen Jahr telefonierte jeder Bundesbürger rund 30,5 Stunden mobil und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Jeder zehnte Haushalt ist nur noch auf dem Handy zu erreichen.
Die Deutschen greifen immer öfter zum Handy. Im vergangenen Jahr telefonierte jeder Bundesbürger rund 30,5 Stunden mobil und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Angaben des Branchenverbands Bitkom betrug die Handy-Gesprächszeit 2008 insgesamt rund 150,2 Milliarden Minuten. Zwischen 1999 und 2008 hat sich die Nutzung von Mobiltelefonen damit beinahe verfünffacht und seit 2005 fast verdoppelt.
Für 2009 erwartet der Verband ein ähnlich hohes Wachstum. «Günstige Flatrates und Volumentarife haben seit 2006 zu einer starken, kontinuierlichen Zunahme der Handy-Gespräche geführt», sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer am Montag in Berlin. «Viele Pauschalangebote umfassen mittlerweile auch Gespräche ins Festnetz. Daher liegt die Zahl der Gesprächsminuten, die aus Mobilfunknetzen abgehen, seit 2006 deutlich über der Summe der dort ankommenden Minuten», erklärte Scheer.
107 Millionen Handy-Verträge
Die Summe der Gesprächsminuten vom Mobil- ins Festnetz stieg den Angaben zufolge von 76,4 Milliarden Minuten im Jahr 2007 auf 84 Milliarden im Jahr 2008. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich die Summe der in Mobilfunknetzen ankommenden Gesprächsminuten von 60,2 auf 66,2 Milliarden.
Ende 2008 gab es in Deutschland dem Verband zufolge mehr als 107 Millionen Handy-Verträge. Damit kommen auf jeden Bürger im Schnitt 1,3 Mobiltelefonanschlüsse. Jeder zehnte Haushalt in Deutschland telefonierte Ende 2007 nur noch per Handy, erklärte Bitkom unter Berufung auf Zahlen der Statistikbehörde Eurostat.
In anderen EU-Staaten gebe es einen deutlich höheren Anteil an reinen Handy-Haushalten. Vor allem in vielen ehemaligen Ostblockstaaten existiere keine gut ausgebaute Festnetzinfrastruktur, so dass viele Nutzer direkt auf die zügig aufgebauten Mobilfunknetze gesetzt hätten, erklärte der Verband. (ap)