Als die Schäferin Angelika Baumgart gestern früh zu ihrer Schafherde fuhr, ahnte sie nicht, dass sie eines der Mutterschafe schwer verletzt vorfinden würde. Das Tier steckte im Elektrozaun fest. Der benachbarte Bauer Tapper half ihr, es zu befreien. Sie riefen sofort den Tierarzt.

Die Wiese, auf der die Herde grast, liegt im Landschaftsschutzgebiet Holthausen. Der ganze Körper des Tieres zuckte, sein Versuch aufzustehen scheiterte kläglich. Es war sichtlich geschwächt durch die Strapazen der Nacht von Sonntag auf Montag. Hinter diesem Unfall könne mehr stecken, vermutet die Schäferin. Sie befürchtet, dass ein leinenloser Hund die Herde aus Gotland- und Heidschnuckenschafen verängstigt haben könnte, denn es deuteten noch mehr Zeichen auf eine „Hetzjagd” hin. Am Wegrand fand die Frau Schafskot. Normalerweise seien die Tiere sehr ortsgebunden und verließen ihre Wiese nicht. Die Herde müsse also in Panik versetzt, geflüchtet sein. Am nächsten Morgen seien alle Tiere wieder auf der Wiese gewesen. Ein anderes Schaf habe sich mit seinen Hörnern in dem Zaun verfangen. Diese Reaktion könne bei einer Herde von 53 Schafen nicht von einem Fuchs ausgelöst werden, so Baumgart.

Über rüpelhafte Hunde beschwerten sich auch die Landwirte, bestätigt Martin Pawlicki von der Unteren Landwirtschaftbehörde des Umweltamts. Hundebesitzern sei es zwar in Landschaftsschutzgebieten erlaubt, ihre Hunde leinenlos zu führen, aber nur, solange sie auf den Wegen blieben. Bei Missachten kann ein Bußgeld von 50 bis 75 Euro erhoben werden. Was aus dem verletzten Mutterschaf wird, ist abzuwarten. Die beiden Lämmer des Schafes ernähren sich selbst. seb