Miami. .
Hurrikan „Earl“ nimmt in der Karibik an Fahrt auf. Am Dienstag fegte er über Puerto Rico hinweg. Dessen Hauptstadt San Juan blieb allerdings relativ unversehrt.
Mit Bangen schauen die Bewohner der US-Ostküste derzeit in die Karibik, wo Hurrikan „Earl“ immer stärker wird. Der Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie zog am Dienstag mit bis zu 215 Kilometern pro Stunde auf den Bundesstaat North Carolina zu, wo er Donnerstag aufschlagen könnte. „Earl“ richtete schwere Schäden auf mehreren Karibikinseln an und könnte dort in den kommenden Tagen für Überschwemmungen sorgen.
Stufe vier von fünf möglichen
Das US-Hurrikanzentrum NHC stufte „Earl“ auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala in die Kategorie vier ein. Dies bedeutet, dass „katastrophale Schäden“ möglich sind. Der Hurrikan könnte den Vorhersagen zufolge am Donnerstag auf die US-Ostküste treffen und bis Samstag die kanadische Provinz New Brunswick erreichen.
Die Experten des NHC rechneten mit Schäden, mindestens aber mit gefährlichen Wellen und Brandungen an den Stränden. Dies dürfte die Freizeitpläne zahlreicher US-Bürger durcheinander bringen: Wegen des Tages der Arbeit, der in den USA am kommenden Montag gefeiert wird, steht ein langes Wochenende bevor und viele wollen an die Küste. „Earl“ folgt nur wenige Tage nach Hurrikan „Danielle“. Dieser hatte erst am vergangenen Wochenende in New York und New Jersey für heftige Wellen und starke Brandung gesorgt.
175.000 Menschen ohne Strom
Am Dienstag befand sich der Hurrikan etwa 260 Kilometer nordwestlich von San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico. Hier richtete der Sturm keine schweren Schäden an, ließ jedoch nach Behördenangaben 175.000 Menschen ohne Strom und 33.000 Menschen ohne Trinkwasser. Für die kommenden Tage rechnete das NHC mit heftigem Regen in der Karibik, vor allem in den Höhenlagen. „Dieser Regen kann zu lebensbedrohlichen Springfluten und Erdrutschen führen“, warnte das US-Hurrikan-Zentrum.
Die zu Frankreich gehörenden Inseln Saint-Martin und Saint-Barthélemy wurden am Montag schwer von „Earl“ getroffen. Hier beschädigte der Hurrikan Häuser, riss Bäume um und zerstörte Hochspannungsleitungen. Tausende Menschen waren ohne Strom. Auf Saint-Martin war die Trinkwasserversorgung unterbrochen, weil die Entsalzungsanlage beschädigt wurde.