Husum/Westerland. Mehrere Tausend Jugendliche haben am Samstag die Insel Sylt in eine große Partyzone verwandelt. Dazu trafen nach Angaben der Polizei rund 5000 Besucher vom Festland in Westerland ein. Zu der bislang größten unorganisierten Beachparty kam es nach einem Aufruf im Internet.
Eine im Internet angekündigte private Strandparty hat am Samstag für einen Massenansturm auf die Insel Sylt gesorgt und die Polizei in Atem gehalten. «Die Bundes- und Landespolizei hatte alle Hände voll zu tun, um Herr der Lage zu bleiben», teilte die Polizei in Husum mit.
Im Laufe des Samstagnachmittags seien rund 5.000 Menschen vom Festland auf die Insel geströmt, die meisten von ihnen an einen Strandabschnitt südlich von Westerland, wo sie an der im Internet angekündigten «Selfmade-Party» teilnehmen wollten.
"Das war ein echter Flash-Mob"
Der Veranstalter habe eigentlich nur mit etwa 100 Gästen gerechnet. «Die Sache hat sich im Internet total verselbstständigt. Bis zu 13.000 Menschen hatten sich online verabredet, das war ein echter Flash-Mob», sagte Polizeisprecher Manfred Pöhls. Weil der Strand aber nur von ein paar Ghettoblastern beschallt worden und der Getränke-Nachschub schon bald ausgeblieben sei, habe sich die Stimmung der Partygäste schnell verschlechtert. Schon gegen 22.00 Uhr hätten sich viele der enttäuschten Gäste auf die Rückreise gemacht.
«Besonders erschreckend waren dabei die hohe Anzahl der zum Teil erheblich alkoholisierten Teilnehmer und das damit verbundene Aggressionspotenzial», erklärte die Polizei. Es sei zu einer Reihe von Körperverletzungen und Sachbeschädigungen gekommen, man habe zahlreiche Streitigkeiten schlichten müssen. Zudem sei ein halbes Dutzend Besucher wegen Trunkenheit hilflos gewesen und habe in Polizeigewahrsam genommen werden müssen. (ap)