Mainz. .
Die mit Darmbakterien verunreinigten Infusionen wurden offenbar schon infiziert auf die Kinder-Intensivstation der Mainzer Uniklinik geliefert. Das haben erste Untersuchungen ergeben.
Daher könne davon ausgegangen werden, dass die Infusionen entweder in der Krankenhausapotheke, wo die Nährlösungen zusammengemischt werden, oder beim Hersteller der Lösungen verunreinigt wurden, teilte Gesundheitsstaatssekretär Michael Ebling (SPD) am Donnerstag im Sozialausschuss des Landtages in Mainz mit.
Die Leitung der Uniklinik habe von Anfang vermutet, dass die Verunreinigungen am ehesten in der Krankenhausapotheke stattgefunden hätten. Sichere Erkenntnisse darüber gebe es allerdings nach wie vor nicht. Die am Mischvorgang beteiligten Mitarbeiter der Uniklinik hätten zwar Stuhlproben abgeben, sagte der Staatssekretär. Die Keime könnten beim Abgleichen jedoch höchstwahrscheinlich nicht zu 100 Prozent einer Person zugeordnet werden.
„Hygienevorschriften ausreichend“
Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD) betonte erneut, dass die Vorgänge nichts mit der neuen geplanten Landeshygieneverordnung für Krankenhäuser zu tun hätten. Diese diene unter anderem dazu, dem Gesundheitsamt Routinekontrollen in Krankenhäusern zu erleichtern. Sie sei nach wie vor der Ansicht, dass die Hygienevorschriften, wie sie bisher in Krankenhäusern existierten, ausreichend seien. Es müsse vielmehr an ihrer Umsetzung vor Ort gearbeitet werden. In anderen Bundesländern, die bereits eine Landeshygieneverordnung für Krankenhäuser eingeführt hätten, unterscheide sich die Qualität der Hygiene von anderen Bundesländern kaum. Dennoch seien sich die Bundesländer einig, dass sie ihre Vorschriften angleichen sollten. (ddp)