Peking. .
Durch ein immer größer werdendes Verkehrsaufkommen ist es in China zu einem 100 Kilometer langen Stau gekommen. Autofahrer sitzen schon seit Tagen mit ihrem Fahrzeug fest. Pro Tag geht es nur einen Kilometer voran.
Autofahrer im Norden Chinas müssen sich derzeit in extremer Geduld üben: Auf einer Strecke von rund 100 Kilometern reiht sich dort Stoßstange an Stoßstange - und das schon seit zehn Tagen. Ursache sind Straßenbauarbeiten in Peking, die nicht vor Mitte September beendet sein werden, wie die Behörden am Dienstag mitteilen. Gerade einmal einen Kilometer am Tag bewegen sich die Fahrzeuge auf der Autobahn Peking-Zhangjiakou derzeit vorwärts.
Verursacht haben den gigantischen Stau aber wohl nicht allein die Bauarbeiten, sondern auch der zunehmende Verkehr. Der betroffene Abschnitt sei immer wieder verstopft gewesen, insbesondere nachdem große Kohlevorkommen in der Inneren Mongolei entdeckt worden seien, sagt Zhang Minghai, Direktor der Straßenverkehrsbehörde von Zhangjiakou. So hat der Straßenverkehr jedes Jahr um 40 Prozent zugenommen.
Lukratives Geschäft am Straßenrand
Die Gestrandeten reagieren derweil mit Langmut und vertreiben sich die Zeit mit Schlafen, Spaziergängen, Schachpartien oder Kartenspielen. Die Dorfbewohner an der Strecke haben in dem Stau zwischenzeitlich ein lukratives Geschäft entdeckt und verkaufen den Wartenden Instantnudeln, Lunchpakete und Snacks.
Die Straßenarbeiten in Peking schränken vor allem den Verkehr ein, der in die Stadt hinein will. Die Behörden versuchten die Situation nun zu entspannen, indem sie insbesondere nachts mehr Lastwagen in die Stadt hineinließen, sagt Zhang. Außerdem würden Speditionen angesprochen, ob sie Fahrten verschieben könnten, und Fahrer würden angewiesen, Ausweichstrecken zu nutzen.
Die zunehmende Zahl privater Autobesitzer sowie der kommerzielle Lastverkehr haben zu einer Überlastung von Chinas Straßen geführt. Stockender Verkehr aufgrund von Straßenarbeiten und Unfällen ist dort daher nichts Ungewöhnliches. Ein seit zehn Tagen andauernder Stau ist aber sogar für chinesische Verhältnisse aufsehenerregend. (apn)