Manila. .
Das Geiseldrama in Manila hat sich dramatisch zugespitzt. Fernsehbildern zufolge stürmte die Polizei den Touristenbus, nachdem der bewaffnete Geiselnehmer mit der Ermordung aller 16 Insassen gedroht hatte.
Mit dem Überfall auf einen Touristenbus hat ein früherer Polizist in der philippinischen Hauptstadt Manila Angst und Schrecken verbreitet. Fernsehbildern zufolge stürmte die Polizei am Montag den Touristenbus, nachdem der bewaffnete Geiselnehmer mit der Ermordung aller 16 Insassen gedroht hatte. Zuvor waren nach Angaben eines Journalisten der Nachrichtenagentur AFP Schüsse gefallen. Dem Radiosender Mindanao Network sagte der Geiselnehmer in einer Live-Sendung, er habe „zwei Chinesen“ erschossen und werde alle Geiseln töten, wenn die Polizei seine Forderungen nicht erfülle.
Nach Angaben der philippinischen Behörden befanden sich in dem Bus zunächst 22 Touristen aus Hongkong, der philippinische Fahrer sowie zwei weitere Philippiner. In den ersten Stunden nach dem Überfall ließ der Geiselnehmer, ein Ex-Polizist, sieben Touristen sowie zwei Philippiner frei.
Ex-Polizist fordert Wiedereinstellung
Bei dem Geiselnehmer handelt es sich laut Polizei um einen 2008 wegen Vorwürfen wie Raub, Erpressung und Drogendelikten entlassenen Polizisten, der seine Wiedereinstellung fordert. Der Bus parkte in der Nähe des Rizal Parks, einem beliebten Ziel für Touristen in der Millionenstadt.
Nach Angaben des Hongkonger Reiseveranstalters sind die Geiseln zwischen vier und 72 Jahren alt. Die Gruppe hätte Manila am Montag nach dreitägigem Aufenthalt verlassen sollen.
Der Überfall weckt Erinnerungen an eine Geiselnahme im Jahr 2007, bei der ein Entführer 30 Kinder in seine Gewalt gebracht und mit einer Handgranate bedroht hatte. Damals hatte er nach zehn Stunden aufgegeben; alle Geiseln hatten das Drama unversehrt überstanden.(afp)