Westerland/Essen. .
Im August sind auf Sylt nahezu alle Betten belegt. Die Insel ist voller Urlauber. Seit der Nacht zu Montag sind viele in Sorge. Denn: Ein Feuerteufel ist auf Sylt unterwegs. Touristen und Insulanern sprechen von einer „unheimlichen Nacht“.
Kurz nach Mitternacht hatte die Feuerserie begonnen, mit brennenden Mülltonnen an einem Pflegeheim in Westerland. Innerhalb von fünf Stunden rückten die Feuerwehren zu weiteren Einsätzen aus. Sie folgten einer Feuerspur, die sich über Wenningstedt bis ganz in den Norden, bis kurz vor List, und zurück nach Westerland gezogen hatte. Zu den sieben Feuerstellen gehörten das Hotel Windrose, ein Vier-Sterne-Haus nahe des Hauptstrandes in Wenningstedt, und die Volkshochschule „Akademie am Meer“ im Klappholttal, in den Dünen vor List. Die Akademie war zum Zeitpunkt des Brandes mit 240 Gästen ausgebucht.
Wenn Katrin Fifeik, Bürgermeisterin von Wenningstedt-Braderup, von einem „heißen Monat“ spricht, bekommt das angesichts der Feuernacht eine Doppeldeutigkeit. Sie sagt: „Die Insel ist in dieser Woche ausgelastet. Es ist schwierig, für die betroffenen Gäste neue Unterkünfte zu finden.“ Einige Urlauber seien nach der Brandnacht abgereist, das Hotel Windrose sei derzeit nicht bewohnbar. Nach Auskunft von Hartmut Schiller, der die „Akademie am Meer“ leitet, konnten seine 240 Gäste inzwischen wieder ihre Zimmer beziehen. Aber Küche und Speisesäle seien zerstört worden, es werde improvisiert. „Ein Nachbarhaus verpflegt uns mit.“
Insulaner und Urlauber hoffen auf Ruhe. „Wir machen uns Gedanken und halten die Augen auf“, sagt der Wenningstedter Reimer Holst, „hoffentlich fassen sie den Verursacher schnell.“ Auf der beliebten Insel wollen sich alle lieber wieder mehr mit der Brandung als mit Bränden beschäftigen.