Hamburg. .

Die deutschen Fluggesellschaften fürchten um ihren Ruf: Einem Medienbericht zufolge sind die Airlines besorgt, dass eine neue Sicherheitsdebatte über Giftstoffe in der Kabinenluft ausbrechen könnte.

Die deutschen Fluggesellschaften befürchten einem Medienbericht zufolge eine neue Sicherheitsdebatte über Giftstoffe in der Kabinenluft. In einem vertraulichen Papier des Bundesverbands deutscher Fluggesellschaften (BDF), das der Redaktion von NDR Info vorliegt, äußern sich die Mitgliedsunternehmen besorgt über „ein potenzielles Aufflammen der öffentlichen Diskussion vor der Feriensaison“, das dem Ruf der Airlines schaden könnte. Bislang bestritten die Konzerne, dass es einen Zusammenhang zwischen Öldämpfen und Erkrankungen gebe.

Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit (VC), Jörg Handwerg, betonte gegenüber dem Radiosender, es handle sich um ein Problem, das Tausende von Flugzeugen weltweit betreffe. Von Gift in der Kabinenluft sei nicht nur die Besatzung, sondern auch Passagiere betroffen. Das Papier des BDF zeige, wie die Airlines wirklich zu dem Thema stünden: „Man möchte das Problem nicht anerkennen, und man möchte deswegen auch nach Möglichkeiten keine wirklich unabhängigen Untersuchungen haben“, betonte Handwerg. Er forderte deshalb eine „unabhängige und umfassende Untersuchung der Kausalkette Kontamination der Luft bis hin zum Krankheitsbild“.

Erste Präventivmaßnahmen wurden getroffen

Der BDF wollte zu den Inhalten des Papiers gegenüber NDR Info nicht Stellung beziehen. Das Dokument sei lediglich ein „allererster Entwurf“, sagte Sprecherin Carola Scheffler.

Bislang haben dem internen Papier zufolge von sechs deutschen Airlines zumindest Air Berlin und Condor „erste Präventivmaßnahmen“ getroffen. Die Kabinenluft zu filtern, sei jedoch „aus technischen Gründen nicht möglich“, hieß es in dem Papier weiter. Das sieht jedoch die Vereinigung Cockpit anders, denn es würden Filter entwickelt - nur habe bislang noch keiner Interesse daran gezeigt. Handwerg sagte der Nachrichtenagentur DAPD, weltweit gebe es mehr als 500 Personen mit gesundheitlichen Symptomen, deren Ursache in der Luftbelastung im Flugzeug vermutet werde. (apn)