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Der Ölkonzern BP wagt einen neuen Versuch, das Ölleck im Golf von Mexiko zu schließen. Am Wochenende war die sogenannte Top-Kill-Operation gescheitert.
Nach dem Scheitern der Top-Kill-Operation startet der Ölkonzern BP in dieser Woche einen neuen Versuch zur Eindämmung der gigantischen Ölpest im Golf von Mexiko. Die Einsatzkräfte brachten am Montag mit Hilfe von ferngesteuerten Unterseeboten Spezialwerkzeuge in die Tiefe. Sie wollten am Mittwoch damit beginnen, das beschädigte Steigrohr abzusägen und ein Ventil aufzusetzen. Damit soll das austretende Öl zum größten Teil kontrolliert an die Oberfläche gebracht werden, wie BP erklärte.
Der neue Versuch wird nach Angaben des Konzerns zusätzlich zu den Ersatzbohrungen unternommen, deren Fertigstellung erst Ende August erwartet wird. BP bereitet sich außerdem auf die Hurrikan-Saison vor, die am Dienstag begann. Der Konzern plant die Errichtung eines neuen Steigrohres, das etwa 90 Meter unter der Wasseroberfläche enden soll. Von dort soll ein flexibler Schlauch das abgefangene Öl weiterleiten. Das gibt BP die Möglichkeit, im Falle eines Hurrikans die Arbeiten zu unterbrechen und später wieder aufzunehmen. Die Arbeiten an dem neuen Steigrohr sollen Ende Juni oder Anfang Juli beginnen.
Ersatzbohrungen sollen Öl endgültig stoppen
Seit der Explosion einer Ölplattform am 20. April ist es BP nicht gelungen, das Leck in der Steigleitung zu schließen. Millionen Liter Öl flossen bereits ins Meer. Der Konzern rechnet damit, dass erst die Ersatzbohrungen das Öl endgültig stoppen werden. Die Arbeiten daran werden jedoch mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
An der Londoner Börse brachen die BP-Aktien am Dienstag um 13 Prozent auf 429,2 Pence (5 Euro) ein. Es war der erste Handelstag nach dem Scheitern der Aktion „Top Kill“, dem Stopfen des Lecks mit Schlamm und Zement, am Wochenende. (ap)