Atlanta. .
Estland hat einen mutmaßlichen Computer-Hacker an die USA ausgeliefert. Für einen raffinierten Millionendiebstahl bei der Bank RBS WorldPay drohen dem Angeklagten in Amerika mehr als 20 Jahre Haft
Estland hat einen mutmaßlichen Computer-Hacker an USA ausgeliefert. Die Staatsanwaltschaft von Atlanta im US-Staat Georgia bestätigte die Inhaftierung des 26-jährigen Sergei T. Er ist dort angeklagt, zusammen mit drei weiteren Verdächtigen einen der raffiniertesten und bestorganisierten Computer-Einbrüche geplant und geleitet zu haben. Eine Gruppe von Betrügern hatte dabei knapp zehn Millionen Dollar von der RBS WorldPay, einer Tochterfirma der Royal Bank of Scotland, erbeutet.
Die Täter hatten die Verschlüsselung der PIN-Nummern für Debitkarten geknackt und sich außerdem Zugang zu den Rechnersystemen des Zahlungsdienstleisters verschafft. So konnten sie das Auszahlungslimit der Karten auf teilweise bis zu 500.000 Dollar erhöhen und innerhalb von zwölf Stunden fast zehn Millionen Dollar von 44 Kartenkonten abräumen.
Dem 26-jährigen T. drohen bis zu 20 Jahre Haft in den USA. Mehrere Mitbeklagte sind in Estland bereits wegen Betrug verurteilt worden. Ein weiterer Verdächtiger sitzt in Russland in Haft, wird aber mangels eines Auslieferungsabkommens nicht an die USA überstellt. (apn)