London. .
Schwere Vorwürfe gegen den Ölmulti BP. Der Konzern soll es mit den Wartungsarbeiten an der Plattform „Deepwater Horizon“ nicht so genau genommen haben.
Der Ölkonzern BP soll einem Zeitungsbericht zufolge zahlreiche Wartungsarbeiten an der inzwischen gesunkenen Bohrplattform „Deepwater Horizon“ im Golf von Mexiko verschleppt haben. Die „Sunday Times“ berichtete unter Berufung auf eine interne Überprüfung von BP, an der Plattform habe es vor Beginn der Katastrophe schwere Sicherheitsmängel gegeben. Sie habe nicht in vollem Umfang den Sicherheitsstandards des Konzerns entsprochen.
So seien in den sieben Monaten vor der Explosion der vom Auftragnehmer Transocean betriebenen „Deepwater Horizon“ 390 Wartungsarbeiten mehr als vier Wochen überfällig gewesen, schieb das Blatt. Darunter seien auch Arbeiten an Teilen des Bohrloch-Absperrventils gewesen, das am Tag des Unglücks nicht funktionierte. Mit der Explosion der Bohrplattform Ende April begann die die größte Ölkatastrophe aller Zeiten, bei der nach jüngsten Schätzungen mehr als 780 Millionen Liter Rohöl ins Meer geflossen sind.
Bislang 6,1 Milliarden Dollar Kosten
Die Ölpest hat den Konzern BP nach eigenen Angaben bislang etwa 6,1 Milliarden Dollar gekostet. Davon entfielen 319 Millionen Dollar auf Entschädigungszahlungen an 103.900 Kläger, teilte BP am Montag mit. Der Verschluss des Lecks halte weiterhin dicht, so dass derzeit kein Öl mehr ins Meer fließe.
Wie teuer die verheerende Umweltkatastrophe BP letztendlich zu stehen kommt ist weiter völlig unklar. Viele Schätzungen gehen von einem Vielfachen der bisherigen Kosten aus.
Auf der Bohrinsel „Deepwater Horizon“ hatte es am 20. April eine Explosion gegeben, bei der elf Menschen ums Leben kamen. (apn/rtr)