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Die Stadt Köln hat einen Mitarbeiter entlassen, weil er angeblich stark nach Schweiß roch. Ein extremer Fall. Doch was tun, wenn man sich vom Körpergeruch eines Kollegen belästigt fühlt. Ansprechen? Aber wie? DerWesten hat darüber mit einem Kommunikationsexperten gesprochen.
Solche Erfahrungen hat fast jeder schon gemacht: Der Kollege im Büro hat permanent Mundgeruch oder starken Schweißgeruch, schmatzt in der Mittagspause oder popelt häufig gedankenverloren in der Nase – in jedem Fall eine unangenehme Situation. Zum einem fühlt man sich belästigt, zum anderen fragt man sich: Sollte ich den Kollegen/die Kollegin darauf ansprechen, und wenn ja, wie sage ich es?
Kommunikationscoach Carsten Schäper vom Beratungsunternehmen Janus bestärkt: Auch wenn es eine große Portion Mut verlangt, „sollte man solche Dinge auf jeden Fall ansprechen. Es ist ein Dienst, den man dem anderen erweist.“ Möglicherweise ist es dem Betreffenden nämlich gar nicht bewusst, dass er aus der Rolle fällt. Oder er spürt zwar, dass Kollegen auf Distanz gehen, weiß aber nicht warum.
Wie sage ich es?
Vor dem Gespräch sollte man sich eine Dramaturgie zurechtlegen. Schäper empfiehlt eine Vorgehensweise, die den Ernst der Lage deutlich macht – nach dem Muster: „Ich habe Ihnen etwas zu sagen, das mir wichtig ist, und ich glaube, dass Sie es wissen sollten.“
Schäper rät jedoch, sich für ein solches Gespräch einen ruhigen Moment zu suchen und das Thema nicht vor anderen Kollegen anzusprechen. „Derjenige wird erschrocken sein, und er braucht die Zeit und Ruhe, das Gesagte zu verarbeiten“, so Schäper.
Im Gespräch selbst darf man nicht mit der Tür ins Haus fallen und dem Kollegen an den Kopf werfen: „Du stinkst!“ Auch ein Deo auf den Tisch des Kollegen zu stellen, so zusagen als Wink mit dem Zaunpfahl, ist völlig ungeeignet.
Die Ich-Botschaft ist wichtig
Laut Schäper sollte man das Gespräch nach den Feedback-Regeln aufziehen. Das heißt: Man beginnt mit der Ich-Botschaft. Also: „Ich bemerke seit längerem ...“ oder „Ich fühle mich ...“. Im zweiten Schritt beschreibt man die Wirkung: „Das stört mich“ oder „Das hat mich geärgert“.
Ändert sich nach einem klärenden Gespräch nichts, nimmt der Kollege die Kritik nicht an, erst dann sollte man sich an den Chef wenden. Die meisten aber dürften aber nach einem ersten Schock dankbar für die offenen Worte sein.