München. .
Der ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann wird vorerst auf dem Fernsehschirm vertreten. Dies kündigte die ARD am Dienstag an. Kachelmann wird der Vergewaltigung beschuldigt. Sein Anwalt wies die Vorwürfe in einem Medienbericht als „frei erfunden“ zurück.
Der wegen Vergewaltigungsvorwürfen inhaftierte ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann wird bei der ARD zunächst bis einschließlich Sonntag von seiner Kollegin Claudia Kleinert vertreten. Wie eine ARD-Sprecherin sagte, wird Kleinert Kachelmanns Schichten bei den „Tagesthemen“ übernehmen, für die sie teilweise aber ohnehin bereits eingeteilt gewesen sei. Wahrscheinlich werde Kleinert Kachelmann auch bei „Das Wetter im Ersten“ kurz vor der „Tagesschau“ vertreten.
Über die Vertretung hinaus wollte die ARD den Fall Kachelmann nicht kommentieren. Am Montag war bekannt geworden, dass der 51-jährige Schweizer in Mannheim in Untersuchungshaft sitzt, weil er nach einem Streit seine langjährige Freundin gegen deren Willen zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben soll. Kachelmann war am Samstag bei der Einreise am Frankfurter Flughafen von der Landespolizei Hessen verhaftet worden.
Unmittelbar nach mutmaßlicher Tat Anzeige erstattet
Kachelmanns Anwalt Ralf Höcker erklärte, die Vorwürfe seien „haltlos“ und „frei erfunden“. Dagegen sagte der Anwalt der Anzeigenerstatterin, Thomas Franz, der „Bild“-Zeitung zufolge, Kachelmann habe seine Mandantin vergewaltigt. „Die Verletzungen und die Vergewaltigung wurden bei einer Untersuchung in der Gerichtsmedizin auch festgestellt“, zitiert die Zeitung Franz. Seine Mandantin sei unmittelbar nach der Tat zur Polizei gegangen und habe Anzeige erstattet. „Sie leidet stark unter den Vorkommnissen - schließlich war sie acht Jahre lang Herrn Kachelmanns feste Lebenspartnerin.“
Zu Berichten, dass Kachelmann seinerseits juristisch gegen die Vorwürfe vorgehen wollte, gab es bei seiner Firma Meteomedia am Dienstag zunächst widersprüchliche Angaben. Kachelmanns Anwälte waren für eine Klarstellung zunächst nicht zu erreichen. (apn)