Tegucigalpa. Mehrere Häuser und eine Brücke stürzten bei dem Erdbeben ein, das eine Stärke von 7,1 hatte. Es wurde zwar ein Tsunami-Alarm ausgelöst, allerdings kam es nicht zu der befürchteten Riesenwelle. Tausende Menschen rannten in Panik auf die Straßen.
Bei einem starken Erdbeben vor der Küste von Honduras sind am Donnerstag mindestens zwei Kinder ums Leben gekommen. Mindestens 40 Personen wurden verletzt, mehrere Häuser, Hütten und eine Brücke in dem mittelamerikanischen Staat stürzten unter der Wucht des Erdstoßes ein. Das Beben der Stärke 7,1 war in weiten Teilen Mittelamerikas zu spüren. Vielerorts fielen Strom und Telefon aus. Ein Tsunami-Alarm wurde ausgelöst, es kam aber nicht zu der befürchteten Riesenwelle.
Tausende Menschen in Mittelamerika wurden aus dem Schlaf gerissen und rannten in Panik in die Straßen. In Pineda de la Lima bei La Ceiba wurde der 15-jährige Reynaldo Funez von den Trümmern seines einstürzenden Hauses erschlagen. Zwei Verwandte im Alter von 16 und 19 wurden verletzt, wie die Behörden mitteilten. Im Küstenort Morazan starb die sechs Jahre alte Deily Yazmin Santos, als eine Mauer ihres Hauses auf sie stürzte. Ein Mann wurde mit einem Herzinfarkt in eine Klinik eingeliefert. Die Polizei sprach von rund 40 Verletzten, die meisten davon in Küstenorten. Mindestens 24 Häuser und Hütten stürzten ein.
Die 51 Jahre «Demokratie-Brücke» über den größten Fluss von Honduras, Ulua, stürzte den Angaben zufolge ein. Die US-Erdbebenwarte in Golden/Colorado registrierte das Beben um 02.24 Ortszeit (10.24 Uhr MESZ) mit einer Stärke von 7,1.
Das Wasser kam aus dem Pool
Aus Fabriken der nördlichen Stadt San Pedro Sula wurden Dutzende von Arbeitern evakuiert, nachdem an den Gebäuden große Risse aufgetaucht waren. In dem Küstenort La Ceiba berichtete ein Hotelangestellter, die Gäste des Gran Hotels seien nach draußen geflohen. «Man konnte es sehen und spüren», sagte Alfredo Cedeno. «Das Wasser kam aus dem Pool.
In mehreren honduranischen Städten brachen die Straßen auf. Der Bürgermeister der Hauptstadt Tegucigalpa, Ricardo Alvarez, rief angesichts des Ausfalls von Strom, Telefonen und Internet in vielen Landesteilen zur Ruhe auf. Eine Sprecherin des Katastrophenschutzes, Ana Maria Rivera, sagte: «Die Leute sind verängstigt aus ihren Häusern gerannt. Das Beben war fast im ganzen Land zu spüren.»
Auch in Belize fiel teilweise der Strom aus. Mindestens fünf Holzhäuser stürzten ein. Katastrophenschutzminister Melvin Hulse rief die Bevölkerung über den Rundfunk auf, Ruhe zu bewahren. In Guatemala liefen viele vom Beben aufgeschreckte Menschen aus ihren Häusern. Nach einer landesweiten Erhebung der Feuerwehr wurden keine größeren Schäden festgestellt. Zu spüren war der mächtige Erdstoß auch in El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Mexiko. (ap)