Mexiko-Stadt. Für die Bewohner Mexikos nimmt der Schrecken kein Ende. Zunächst hat die Schweinegrippe das Land heimgesucht und inzwischen vermutlich 149 Menschenleben gefordert. Dann ließ am Montag ein schweres Erdbeben das Land erzittern.
Ein heftiges Erdbeben hat am Montag Zentralmexiko erschüttert. Der Erdstoß der Stärke 5,6 versetzte den Menschen, deren Nerven wegen des Ausbruchs der tödlichen Schweinegrippe-Epidemie ohnehin schon blankliegen, einen zusätzlichen Schock. In der Hauptstadt Mexiko-Stadt gerieten hohe Gebäude ins Wanken. Verängstigte Bewohner - viele wegen der Epidemie mit Atemschutzmaske über dem Gesicht - rannten auf die Straße. Berichte über Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor.
Nach Angaben von US-Seismologen hatte das Beben eine Stärke von 5,6. Das Epizentrum lag demnach in der Nähe von Chilpancingo, rund 210 Kilometer südwestlich von Mexiko-Stadt.
«Ich habe Angst», sagte Sarai Luna Pajas, die nach dem Erdbeben aus ihrem Bürogebäude in Mexiko-Stadt geflüchtet ist. «Wir Mexikaner sind nicht daran gewöhnt, mit so viel Furcht zu leben. Die Wirtschaftskrise, die Krankheiten und nun auch noch das. Das ist wie die Apokalypse», sagte die 22 Jahre alte Sozialarbeiterin.
Ihr Mitarbeiter Harold Gutierrez erklärte, wie seine Landsleute suche auch er Trost im Glauben. Aber auch er sei gepackt von dem Gefühl, dass der Weltuntergang bevorstehe. «Wenn das Gottes Plan ist, dann ist es Gottes Plan», sagte er durch seine Atemschutzmaske. (ap)