Teheran. .
Im Iran machen sich Männer mit Pferdeschwanz womöglich bald strafbar. Es ist als Maßnahme gegen eine „kulturelle Invasion des Westens“ gedacht.
Iranischen Medienberichten zufolge steht eine Liste mit Männerfrisuren, die von der privaten Organisation Festival für Schleier und Sittsamkeit vorgestellt wurde, kurz davor, vom Kulturministerium übernommen zu werden. Der Leiter der Organisation, Dschaleh Chodajar, sagte demnach, die neuen Frisuren sollten der „kulturellen Invasion des Westens“ entgegenwirken, indem für Haarschnitte geworben werde, die auf „Gesetz und Kultur“ der iranischen Gesellschaft basierten.
Viele junge Iraner bevorzugen die trendigen Frisuren der Hollywood-Stars. Sollte es zu dem neuen Erlass kommen, wäre es das erste Mal seit der islamischen Revolution 1979, dass der Iran Männern vorschreibt, wie sie ihre Haare zu tragen haben. Für Frauen gelten seither bereits strenge Kleider- und Frisurenvorschriften.
Seit den späten 90er Jahren kommen Kleidung und Frisur im Iran zunehmend politische Bedeutung zu. So gilt das Tragen von Bärten als Ausdruck von Frömmigkeit und Regierungstreue – schließlich trägt auch der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad einen Bart. Viele Regierungsgegner sind hingegen glattrasiert. (apn)