Kinshasa. .
Die Zahl der Toten, die bei dem Tanklaster-Unglück im Kongo starben, ist auf über 230 gestigen. Weitere 100 Menschen sind verletzt. Der Lastzug war explodiert. und löste eine Feuerwalze aus.
Bei der verheerenden Explosion eines Tanklasters sind in der Demokratischen Republik Kongo mehr als 230 Menschen getötet worden. Die Kleinstadt Sange im Osten des zentralafrikanischen Landes, wo der Laster am Freitagabend in Brand geraten und explodiert war, stand größtenteils in Flammen. Unter den Opfern waren zahlreiche Menschen, die in einem Kino die Fußball-Weltmeisterschaft verfolgen wollten.
Der Provinzregierung von Süd-Kivu zufolge kippte der aus dem benachbarten Tansania kommende Tanklastwagen in Sange um. Der Fahrer habe sich verletzt aus dem Führerhaus retten können und die heraneilenden Menschen vor einer möglichen Explosion gewarnt, sagte der 28-jährige Tondo Sahizira, der in der Ortschaft mit 50.000 Einwohnern als Lehrer arbeitet. Aber anstatt wegzulaufen hätten die Menschen versucht, den auslaufenden Treibstoff aufzufangen.
„Wenige Minuten später gab es eine Explosion, Flammen schlugen aus dem Truck und breiteten sich rasend schnell aus“, ergänzte Sahizira. Menschen seien auf der Stelle verbrannt. Andere, die noch versuchten hätten, zu flüchten, seien von den Flammen eingeholt worden. Nach der Explosion fingen nach Polizeiangaben dutzende mit Stroh bedeckte Lehmhäuser Feuer. Ursache für den Unfall des Lasters war demnach offenbar überhöhte Geschwindigkeit.
Mindestens 61 Kinder unter den Toten
Die Flammen griffen auch auf ein Kino über, in dem die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika übertragen wurden. „Aus diesem Saal ist niemand lebend herausgekommen“, sagte der Gouverneur von Süd-Kivu, Marcellin Cishambo. Seinen Angaben zufolge kamen in Sange insgesamt mehr als 230 Menschen ums Leben; 105 weitere wurden verletzt. Dem kongolesischen Roten Kreuz zufolge waren mindestens 61 Kinder unter den Opfern.
Die UN-Mission im Kongo wies ihrerseits Berichte zurück, wonach auch fünf pakistanische Blauhelmsoldaten bei dem Unglück ums Leben gekommen seien. Für die Rettungsarbeiten stellte die UN-Mission drei Hubschrauber zur Verfügung, mit denen die Verletzten in nahegelegene Krankenhäuser geflogen wurden. Die Blauhelmsoldaten sind im Rahmen eines Stabilisierungseinsatzes seit Ende 1999 im Kongo stationiert, die meisten im Osten des Landes.
In afrikanischen Ländern kommt es häufig zu Explosionen wegen Lecks an Tanklastern oder nach Sabotage-Akten an Pipelines. In Nigeria ereignete sich ebenfalls am Freitag ein ähnlicher Vorfall. Der Fahrer eines mit Benzin befüllten Lasters verlor nach Behördenangaben in der nordnigerianischen Stadt Gombe die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Tanker kippte um und explodierte. Dabei wurden mindestens 13 Menschen getötet und neun weitere verletzt. Etwa 40 Häuser wurden komplett zerstört. (afp)