Moskau. .
Bei verheerenden Waldbränden durch die seit Wochen anhaltende Gluthitze sind in Russland mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Bei einem heftigen Unwetter nahe St. Petersburg wurden zudem sieben Menschen getötet und 14 weitere verletzt.
Bei verheerenden Waldbränden durch die seit Wochen anhaltende Gluthitze sind in Russland mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Ganze Dörfer mit den traditionellen Holzhäusern brannten nieder, weshalb Staatschef Dmitri Medwedew am Freitag die Armee im Kampf gegen die Flammen zu Hilfe rief. Bei einem heftigen Unwetter nahe St. Petersburg wurden zudem sieben Menschen getötet und 14 weitere verletzt.
In Mochowoje, einem am Vortag niedergebrannten Dorf der Region Moskau, wurden am Freitag die Leichen von sechs Einwohnern und eines Feuerwehrmanns entdeckt, wie das Katastrophenschutzministerium mitteilte. Zwei Menschen und ein weiterer Feuerwehrmann kamen im Gebiet Lipezk ums Leben. In der Region von Nischni-Nowgorod östlich der russischen Hauptstadt starben zehn Menschen, in Rijasan vier weitere Menschen. In der Region Woronesch, rund 500 Kilometer südwestlich von Moskau, wurden mindestens fünf Menschen getötet und hunderte weitere obdachlos.
Binnen 20 Minuten alle 340 Häuser zerstört
Gemeinsam mit Katastrophenschutzminister Sergej Schoigu besuchte Regierungschef Wladimir Putin Werchnjaja Wereja, eines der am schwersten betroffenen Dörfer von Nischni-Nowgorod. Dort hatte das Feuer am Vortag binnen 20 Minuten alle 340 Häuser zerstört; mehr als 500 Menschen verloren ihr ganzes Hab und Gut. Putin sicherte einer verängstigten Einwohnerin zu, dass die Häuser bis zum Winter wiederaufgebaut sein würden - dann beugte er sich zu der überraschten Frau und umarmte sie.
Putin wies die Behörden an, sich bei der Hilfe nicht durch bürokratische Vorgaben stoppen zu lassen. Den Einwohnern sicherte er rasche Entschädigungen zu. Sie sollen jeweils 200.000 Rubel (5000 Euro) und damit das Vierfache der gesetzlich vorgeschriebenen Summe erhalten, wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS berichtete.
Beispiellose Hitzewelle
Präsident Medwedew forderte die Regierung auf, die Maßnahmen zur Brandbekämpfung zu verbessern und Hilfen für den Wiederaufbau bereitzustellen. Das Verteidigungsministerium wies er nach Angaben seiner Sprecherin an, Mittel und Personal für die Brandbekämpfung zur Verfügung zu stellen.
Den europäischen Teil Russlands plagt seit Anfang Juli eine beispiellose Hitzewelle. In Moskau war es am Donnerstag mit 38,2 Grad Celsius so heiß wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 160 Jahren.
Weitere sieben Todesopfer bei Unwetter nahe St. Petersburg
In der ebenfalls unter der Gluthitze leidenden Gegend um St. Petersburg wütete in der Nacht zu Freitag ein Unwetter. Wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte, wurden sechs Menschen, darunter eine 14-Jährige, von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein Mann wurde durch seinen umstürzenden Laster getötet. 14 weitere Menschen wurden demnach verletzt, vier von ihnen schwer. Fast 132. 000 Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten. (afp)