Berlin.
Doppelte Untersuchungen, um Geld zu machen, und Eingriffe von nicht qualifizierten Ärzten: Wegen des Verdachts auf millionenschweren Abrechnungsbetrug hat die Berliner Polizei bei einer Groß-Razzia die DRK-Kliniken durchsucht.
Bei einer Groß-Razzia haben am Mittwoch rund 150 Polizeibeamte DRK-Kliniken in Berlin durchsucht. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf millionenschweren Abrechnungsbetrug, wie Polizeisprecher Thomas Neuendorf sagte. Die Polizisten durchsuchten auch 22 Privatwohnungen. Zwei Geschäftsführer von Versorgungszentren und ein Röntgen-Chefarzt wurden festgenommen.
Die Polizei teilte weiter mit, gegen die beiden Geschäftsführer sowie gegen den Chefarzt der Radiologie des Klinikums Mitte bestehe dringender Tatverdacht. Sie sollen seit 2005 von dafür nicht qualifizierten und nicht zugelassenen Assistenzärzten Spezialleistungen erbracht haben lassen. Dann sei auf Weisung der Geschäftsführung über Fachärzte abgerechnet worden.
Verdacht auf Körperverletzung
Zudem besteht der Verdacht auf Köperverletzung, da nicht ausgebildete Ärzte ohne fachliche Aufsicht Röntgen-Behandlungen mit körperlichen Eingriffen durchgeführt haben sollen. Außerdem sollen aus rein wirtschaftlichen Erwägungen medizinisch nicht erforderliche Doppeluntersuchungen vorgenommen worden sein.
Durchsucht wurden die drei DRK-Kliniken in Berlin-Mitte, Westend und Köpenick, die Medizinischen Versorgungszentren an den Standorten Mitte und Westend, der Firmensitz der DRK-Kliniken GmbH in Berlin, eine Privat-Klinik in Berlin-Mitte sowie 22 Privatanschriften, davon vier außerhalb Berlins. (apn)